Alien

von Sean Theumer

Da möchte man nur gemütliche Tage mit der Crew im All haben und wird von einem unheimlichen Wesen dritten Art gestört. Dafür ist “Alien” ein Paradebeispiel für klaustrophobische Anspannung. Ein verwinkeltes Raumschiff voller Luftschächte, eine Gefahr die man kaum sieht und mit kaum einen Sinnesorgan wahrnehmen kann. Dabei fühlt sich selbst der Zuschauer so dermaßen ängstlich, dass man den Schweißausbruch bei all den Klettereien in dunklen Gängen oder Silhouetten des “Wesens” nicht unterdrücken kann. Dabei erzählt der Film seine Geschichte in einer so behutsamen Geschwindigkeit, dass die Offenbarung der von Giger designten Gestalt lange auf sich warten lässt, was jede Szene vorher nur noch umso intensiver macht. Intensität ist ebenso ein gutes Wort, um diesen Film zu beschreiben. Anstatt sich auf billige Effekte auszuruhen strapaziert Ridley Scott permanent die Nerven der Zuschauer, durch lange Szenen in purer Dunkelheit, die einen rätseln lässt ob sich das Monster irgendwo verbirgt. Auch in den teils deftigen Gewaltszenen wird sich lange auf den Terror der Mannschaft fokussiert, meistens indem sich das Alien hinter der Rücken aufbaut, was den Terror direkt ins Wohnzimmer transportiert.

Doch nicht nur das Creaturedesign überzeugt, auch die Nostromo ist für die Verhältnisse von 1978 phänomenal. Die Absichten der Charaktere bleiben weitestgehend unbekannt und auch sonst bekommt kaum ein Crewmitglied richtiges Profil, da sie letztendlich nur leichte Beute sind. Lediglich mit Ripley hat sich ein Kult-Charakter etabliert, was wohl auch daran liegt, dass Sigourney Weaver wie Scheiße rockt. Nebenbei findet man hier einige ikonische Szenen der Filmgeschichte, zu denen nicht nur die Geburtsszene beim Mannschaftsessen gehört. “Alien” gehört zum Pflichtprogramm jedes Horrorfans und sorgt auch heute noch für schwitzige Hände und angespannte zwei Stunden Terror. Terror den es in dieser Art heute leider nicht mehr gibt. Es ist das Unbekannte, das Unsichtbare, dass ohne Effekthascherei unerwartet zuschlägt. Simpel aber verdammt effektiv.

Empfehlenswert für Halloween weil: Allein schon aus nostalgischer Sicht gehört “Alien” in jede gute Sammlung. Wer neben angsterfüllten Kuscheleien auch noch vor Schweißausbrüchen und Angst duschen möchte, sollte sich Ridley Scotts Genreklassiker unbedingt ansehen, denn der macht auch heute noch verdammt viel Spaß/Angst.

alien

Alle Bildrechte obliegen dem Verleih ©20th Century Fox

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