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Brightburn

von Sean Theumer

Als der erste Trailer von Brightburn veröffentlicht wurde, begann alles wie eine typische Superhelden-Origin Geschichte als plötzlich ein ganz neuer Twist einschlug. Was wenn ein Geschöpf mit übernatürlichen Fähigkeiten nicht daran interessiert ist die Menschheit zu retten, sondern Chaos anzurichten? Die Geschichte hatte riesiges Potenzial und mit James Gunn als Produzenten hatte man jemanden, der zeitgleich klischeelastigen, langweiligen Superheldenbombast mit Guardians of the Galaxy inszeniert, aber auch schleimigen Ekel-Horror mit Slither. Eigentlich der perfekte Mann um dem relativ unerfahrenen David Yarovesky unter die Arme zu greifen. Und was kam dabei heraus?

Ein langweiliger, generischer und einfältiger Horrorfilm. Ein Film der keine narrativen Stützpfeiler baut, sondern sich einfallslos auf seine Prämisse ausruht. In Brightburn will nichts funktionieren wenn vermeintliche Slasher-Motive mit deftigen Goreeskalation kombiniert werden, während jemand mit Hammer auf der Jump-Scare Klaviatur eskaliert. Spannung will durch Toneffekte schon gar nicht aufkommen, die Entwicklung der Geschichte erfolgt ohne großen Hintergrund und das Finale eine herbe Enttäuschung. Der Film ist regelrecht zugeschnitten.

Brightburn

Szenen enden mitunter so abrupt, dass es scheint als hätte es keine andere Möglichkeit gegeben, dass Brightburn exakt 90 Minuten dauert. Charakteren wird kaum Raum für Entwicklung gegeben, der Film ertränkt in seiner Zweidimensionalität. Aber das was man an der Vermarktung des Filmes am meisten kritisieren muss ist, dass er mit Szenen im Trailer geworben hat, die sich letztendlich als die einzigen guten Szenen in einem riesigen Haufen Scheiße entpuppen. Eine in einem Diner die zwar überhaupt kein Gefühl für Suspense hat, aber dafür ein prächtig ekelhaftes Finale hat und eine andere in einem Auto, die ebenfalls mit einem dicken Ekel-Knall endet.

Das war es. Vielleicht eine Minute von 90 macht kombiniert Spaß. Im Finale bricht das Genick des Filmes endgültig durch. Statt zurückhaltend (bei einem Budget von 5 Millionen die beste Wahl) in anziehender Spannungskurve ein klassisches Horrorfinale zu bieten bei dem man sich in die Couch drückt, knallt es plötzlich an allen Ecken und Kanten. Brandon fliegt in Raserei durch das Haus und zerstört alles. Also zumindest hören wir das, für die endgültige Visualisierung war wohl kein Geld mehr übrig. Es endet zugegebenermaßen nicht in einem Happy End, aber am Ende lässt sich das Fazit eigentlich auch mit einem Fakt besiegeln, der alles über Brightburn, dem enttäuschendsten Film des Jahres 2019, sagt: Im Abspann läuft Bad Guy von Billie Eilish.

Die Bildrechte obliegen dem Verleih ©Sony Pictures

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