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Day of the Dead

von Sean Theumer

Im Jahr 2008 erschien abseits des großen Medienrummels Day of the Dead von Steve Miner, dem unter anderem mit Lake Placid ein solides B-Movie gelang. Nach dem intensiven und philosophischen Klassikers von George A. Romero gilt es jetzt in die gigantischen Fußstapfen zu treten, wobei es gerade für die Bedingungen der Neuverfilmung kaum eine passende Schuhgröße gibt.

Stattdessen gibt es kein 1:1 Remake sondern eine Art Neuinterpretation, bei der es um eine ausbrechende Seuche gilt und ein Zombie, der für den guten Willen trainiert werden kann nur beiläufig in die Geschichte integriert wird. Das passiert mit einem recht schmalen Budget, bei denen selbst die Kameras nicht in der A-Klasse spielen. Die deutsche Bluray bietet ein extrem verrauschtes Bild an das man sich gewöhnen muss. Aber gerade Fans des Romero-Films müssen jetzt ganz stark sein!

Denn philosophischen Anspruch oder eine Analyse des Menschen in Extremsituationen gibt es hier überhaupt nicht. Day of the Dead reiht sich von der Stilistik her eher in die Sparte, des 2005 entstandenen Dawn of the Dead Remakes ein und bietet vor allem eins: Action. Auch Zack Snyders Remake opferte den kapitalismuskritischen Subtext für einen brachial intensiven Zombieactioner und dürfte hier wohl als Vorbild herhalten dürfen. Mit Mena Suvari und Ving Rhames gibt es hier außerdem auch zwei recht namhafte Schauspieler die die Sause aufwerten.

Wer also seinen Anspruch etwas über Bord werfen kann und auch für digitale Klumpen keine direkte Aversion in sich trägt, bekommt mit Day of the Dead einen flotten Action, der leider etwas lang braucht um in Fahrt zu kommen. Wie fast üblich in kostengünstigen Horrorproduktionen muss sich die Eskalation zurückhalten und wir den Leuten bei schludrig verfassten Dialogen zuhören. Aber nach knapp 30 Minuten gibt es endlich in einem Krankenhaus einen Zombieangriff, wobei der Film sein Tempo fortan kontinuierlich anzieht.

Und da spritzt ordentlich Suppe und Körperteile fliegen durch die Gegend. Das ist in der extremen Dunkelheit nicht alles klar erkennbar. Auch der hektische Schnitt trägt nicht sonderlich positiv dazu bei, aber das schnell Treiben trägt doch ordentlich Druck unter der Brust. Etwas peinlich wird es nur wenn die Verbindung zum Original mit einer Liebesgeschichte zwischen Mensch und Zombie ausdrückt. Ein Glück hält er sich nicht zu lang daran auf. Dafür entschädigt die sehr actionlastige zweite Hälfte mit einem spannenden Finale in einem Forschungszentrum.

Hier kommt auch das aufwendige Make-Up zur Geltung. Wer also bereit ist Day of the Dead als eigenständigen Film anzusehen und über den digitalen Look und die durchschnittlich animierten Bluteffekte hinweg kommt, bekommt im Gegenzug einen flotten Zombieactioner mit Horroranleihen, der nie mehr ist als er vorgibt zu sein. Ein dämlicher Actionfilm, der zielgerichtet auf das bittere Ende zusteuert.

Empfehlenswert für Halloween weil: der flotte Actionfilm mit Schockszenen nicht geizt und ein mächtiges Gematsche abgibt. Aber Vorsicht: Ein Vergleich sollte vermieden werden, wenn man nicht aggressiv werden will.

Day of the Dead

Regie: Steve Miner
Drehbuch: Jeffrey Reddick
Darsteller: Mena Suvari, Ving Rhames, Nick Cannon
Score Composer: Tyler Bates
Cinematographer: Patrick Cady
Altersfreigabe: 18
Lauflänge: 86 Minuten
Erscheinungsjahr: 2008
Budget: Unbekannt
Box-Office: Direct to Video

Die Bildrechte obliegen dem Verleih ©3L Filmverleih

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