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Deep Blue Sea 3

von Sean Theumer

Hätte jemand Renny Harlin im Jahre 1999 gesagt, dass es sein Hai-Actioner knapp 20 Jahre später tatsächlich auf drei Filme bringt, wäre wohl selbst das Leben aus seinem Gesicht gefallen. Aus irgendwelchen Gründen entschied sich Warner im Jahr 2018 eine Fortsetzung zu inszenieren, die natürlich nicht mit einem ordentlichen Budget realisiert wurde und direkt auf DVD erschien. Dort merkte man direkt, dass eben aufgrund des fehlenden Geldes ein Fokus auf dümmliche Dialoge statt auf animalische Action gelegt wurde. Einen Innovationspreis hat Deep Blue Sea selbst im Jahr 1999 nicht gewonnen, doch der Film genießt völlig zurecht seinen Kultstatus. Als lupenreiner Actionfilm mit schizophrenen Spezialeffekten, sorgte das Geschehen für knapp 100 Minuten mörderisch gute Unterhaltung. Nun bekommen wie Deep Blue Sea 3.

In Teil 3 werden die rabiaten Schwächen des zweiten Teils etwas ausgemerzt; das Hauptproblem bleibt leider dennoch bestehen. Auch hier steckt kein Multimillionen-Budget in der Produktion und damit wird Deep Blue Sea 3 direkt zum klassischen Vertreter des billig produzierten Tierhorrors. Ambitionen sind zwar erkennbar doch aufgrund des fehlenden Budgets zieht man die Haie nur ganz selten. Stattdessen schlagen wir uns mit platten Charakteren und noch platteren Dialogen umher. Das Ganze hätte aber auch noch deutlich schlimmer kommen können!

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Klar mangelt es dem Geschehen an Dynamik und ambivalenten Charakteren aber letzteres ist sowieso in den seltensten Fällen ein Genrestandard. Dafür floss eine Menge Aufwand und Herzblut in die Gestaltung des Sets und das kann sich wirklich sehen lassen. Die gemütliche Insel überzeugt durch atmosphärische Szenerien und durch praktische Handarbeit darf auch ordentlich viel zu Bruch gehen. Da kommen wir auch zum Knackpunkt. Haie kommen im Film vor und verspeisen gelegentlich Menschen, allerdings konzentriert sich John Pogue viel mehr auf den Überlebenskampf der kleinen Crew im Kampf gegen böse Wissenschaftler die ihre Argumente mit Waffengewalt durchsetzen. Die Angriffe passieren da eher abseits der Aktion, wenn Charaktere Schutz in Hütten suchen. 

Wo Renny Harlin noch mit einem skurrilen Mix aus Animatronik und grottenschlechtem CGI für Unterhaltung sorgte, überwiegen hier die miesen Computereffekte. Dennoch gibt es zwischendrin Spannungsmomente die mit einer zielführenden Inszenierung deutlich mehr Eindruck hinterlassen hätten. Auch die Action ist mit gutem Augenmerk inszeniert, wenn nicht immer wieder elendig lange Durststrecken auf dem Weg warten würden. Am Ende bleibt es in äußerst durchwachsener Mix aus Horror und Action, bei dem kein Platz für Tempo ist. Immerhin zollt man dem Erstling einen kleinen Tribut mit einem durchaus netten Jumpscare nach einer heroischen Aktion. Wer diesen aber ohnehin in seinem Besitz hat, ist damit auch besser aufgehoben. Deep Blue Sea 3 ist besser als der hundsmiserable Zweitling, doch meilenwert vom Spaßfaktor des Originals entfernt. 

Deep Blue Sea 3

Regie: John Pogue
Drehbuch: Dirk Blackman
Darsteller: Tania Raymonde, Nathaniel Buzolic, Emerson Brooks
Score Composer: Mark Kilian 
Cinematographer: Michael Swan 
Altersfreigabe: 16
Lauflänge: 99 Minuten
Budget: Unbekannt
Box-Office: Unbekannt

Die Bildrechte obliegen dem Verleih ©Warner Bros.

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