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El día de la bestia

von Robin Längert

Mitte der Neunzigerjahre erschien ein spanischer Film vom Regisseur Álex de la Iglesia, der in seinem Stil und seinem Humor ein unverwechselbares Produkt seiner Zeit ist á la Kevin Smith. Die Rede ist von der Horror-Komödie El día de la bestia – in den Hauptrollen Álex Angulo, Armando de Razza und Santiago Segura.

Der katholische Priester Angel analysiert bereits seit Jahren die Bibel, um das Datum der Apokalypse zu entschlüsseln. Nun hat er es endlich herausfinden können: Am 24. Dezember, Heiligabend dieses Jahrs soll der Antichrist geboren werden. In Madrid. Schnellstmöglich begibt sich der Priester auf den Weg zur spanischen Hauptstadt, um das personifizierte Bösen erzwingen zu können. Möglich ist das nur, wenn er ebenso sündhaft lebt wie Luzifer selbst.

Mit einer sehr amüsanten Idee konfrontiert Regisseur de la Iglesia das Publikum mit der etwas anderen Art von Weihnachtsfilm, die für jegliche Tabubrüche prädestiniert ist. Bereits die Eröffnungsszene legt ein grandioses Fundament hin, in dem der bitterböse Humor mit Slapstick-Attitüde präsentiert wird. Brüllendkomisch folgt die Erzählung seinem Protagonisten nach Madrid, im dem düstere Gothic-Bilder auf absurde Komik stößt. Damit heizt El día de la bestia bereits eine spannende Zuspitzung ein, in der das Sünden eines höchstformalen und herzenslieben Priesters gänzlich zur Geltung kommen soll.

Auf halbem Wege scheint jedoch dem Skript die Puste auszugehen, denn die Story wird letztlich recht zaghaft fortgesetzt. Denn statt die Grundidee auszureizen, verliert sich der Film zu sehr in seinen unspektakulären Actionszenen, die aufgrund ihrer abgenutzten Erscheinung schnell an Unterhaltungswert verlieren. Das ist äußert Schade, denn Potenzial hat die Grundidee allemal. Zumindest in seinem Finale funkt es wieder ein wenig an Kreativität. Das Rad wird trotzdem nicht neu erfunden. Doch einen solchen Anspruch hat ein Film, in dem der Plattenhändler eines Heavy Metal-Ladens die Geburt des Antichristen verhindern soll, mit großer Sicherheit nicht.

Empfehlenswert für Halloween, weil der Plot und der skurrile Humor für eine gute Stimmung sorgen, die bei alleiniger Sichtung vielleicht nur halb so gut funktioniert. Nichtsdestotrotz macht der spanische Überraschungshit aus den Tiefen der 90’s soliden Spaß.

Regie: Álex de la Iglesia
Drehbuch: Jorge Guerrica Echevarría, Álex de la Iglesia
Produktion: Andrés Vicente Gómez
Darsteller: Álex Angulo, Amando de Razza, Santiago Segura
Altersfreigabe: ab 16
Laufzeit: 99 Minuten
Veröffentlichungsjahr: 1995
Budget: unbekannt
Box Office: 1,5 Mio. USD

Alle Bildrechte obliegen dem Verleih ©WME Home-Entertainment.

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