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Maleficent

von Sean Theumer

Das war also der Disneyfilm, der in seinem ersten Trailer eine unfassbare Düsternis suggeriert hat und damit ein unglaubliches Potenzial barg. Schon im zweiten Trailer stand die typische Disneybuntheit wie ein Bonbon im Gesicht und der Enthusiasmus stillte sich. Maleficent ist ein Transitfilm, einer der viel richtig macht, aber auch sehr viel falsch.

So ist die lose Neuerzählung der Geschichte um Dornröschen sehr gut für den Charakter Malefiz, da sie ihr eine unfassbare Tiefe verschafft und offenbart, dass auch sie nur eine gute Seele mit schlimmer Vergangenheit ist. Als Film für ein jüngeres Publikum, macht der Film seine Sache gut, da die pralle bunte Welt voller Wesen durchaus imposant ist und auch die Erzählung mit einigen Änderungen durchaus Spaß macht! Angelina Jolie, die nach sehr langer Zeit wieder in einer Filmrolle zu sehen ist, wurde die Rolle der Maleficent auf den Leib geschrieben und so spielt sie durchaus ansehnlich! Auch die Lauflänge von knapp 90 Minuten ist perfekt, da man so zum Glück keine einzige Länge auffinden kann.

Doch leider übertreibt man es mit der Optik und den Lichteffekten so sehr, dass man denkt, stets durch eine Lavalampe zu schauen! Die ständige Vermischung aus grellen Neonfarben, die sich in portionierten Massen durch die Bilder schweben bewirken kein gutes Bild! Auch fällt auf, dass Maleficent wohl ein Hybrid aus Real und Animationsfilm sein muss, da insbesondere die Computerüberladung in den ersten 10 Minuten sauer aufstoßen lässt! Zwar mischen sich auch äußerst gut getrickste Effekte mit ein, im Kontrast zum Großteil ist dies jedoch Mangelware. Zudem wirken Charakterentscheidungen besonders zum Ende fragwürdig und bedient man sich dem üblichen Disneykitsch und einem Happy End.

Maleficent verschenkt sehr viel Potenzial aufgrund der mangelnden Düsternis, einiger peinlichen Szenen (wenn sich Maleficent beispielsweise beim Haus der Feen hinter einem Baum versteckt) und der prallen Greenscreenwelt, macht allerdings mit den Darstellern, der Musik und eben dieser kindgetreuen Welt vieles richtig, denn immerhin ist das Zielpublikum die jüngere Generation! Ob Schlachtszenen deplatziert wirken oder notwendig sind, lässt sich streiten!

Kinder werden in Maleficent einiges finden und insbesondere großen Gefallen an der kunterbunten Welt finden, da auch die Szenen dort mit viel Liebe und Emotionen inszeniert sind. Und doch ist Maleficent leider nicht mehr als das! Die Effekte sind lausig bis gut, die Optik zu Lavalampenmäßig und das Ende leider sehr misslungen. Maleficent ist (leider) ein Film, der zu gut ist um schlecht zu sein und zu schlecht ist, um gut zu sein.

maleficent

Alle Bildrechte obliegen dem Verleih ©Walt Disney

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