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Severance

von Sean Theumer

Ja gut, vielleicht verstoßen wir gerade etwas gegen die Regeln des Slashers, wenn wir als Abschluss unserer Genrewoche Severance als Titel rezensieren, aber unter Abstrichen haben wir hier einen Haufen erwachsener Teenager, die im Überlebenskampf mitunter doof handeln und wir haben ein Final Girl! Also da darf man doch mal ein Auge zudrücken oder?

Severance gesellt sich in die Sparte der morbiden britischen Splatterkomödien, wie sie seit 2004 öfter im Direct to DVD Sektor oder, wie hier, sogar im Kino erschienen. Mit Severance haben wir nun eine äußerst schwarze Parodie auf den Backwoodlasher. Eine Arbeitsgruppe möchte sich im tiefsten Rumänien an einem Wochenende in einer frisch gebauten Villa weiterbilden und vergnügen, doch ist der Weg versperrt und sie landen versehentlich in einer abgeranzten Hütte eines tief kaukasischen Killertrupps.

Severance Review

Severance schmeißt mit skurillen Charakteren nur so um sich und ist in den ersten 45 Minuten eine rabenschwarze Komödie mit Situationskomik und offensiven Angriff auf den schlechten Geschmack. Das funktioniert zum einen als Parodie auf den Backwoodhorror und als stilsicherer Genrebeitrag. Die hitzige Stimmung entlädt sich in bestialischen Gewaltakten bei denen Christopher Smith die Grimmigkeit bewusst einsetzt und auf Späße verzichtet. Doch wie bekommt man nun die Brücke zum Slashergenre?

Im Slasher sind es Jugendliche die um ihr Leben kämpfen und das Böse meistens durch ein Final Girl besiegen. Severance bietet zum einen die altbekannte Rezeptur, indem er seine geistig umnachteten Charaktere wie Idioten durch ein Schreckensszenario scheucht, dutzende Morde und ein Final Girl, das in einem Kampf um Leben und Tod das Finale bestreitet. Doch hier sind es Charakter die man einfach in sein Herz schließt. Die aggressive Harris, die paranoide Jill, der moppelige Hobbysanitäter Gordon, Boss Richard, der seinen Käse immer mit auf Reisen nimmt, der drogensüchtige Steve und die toughe Maggie. Das macht aus Severance keinen Charakterfilm, aber es sind Opfer mit Charme.

Für einen geselligen Abend hat man hier also eine perfekte Kombination aus Backwoodslasher und britischer Komödie mit verschrobenen Charakteren die durch ausgezeichnete Schauspieler dargestellt werden, handgemachten Splattereffekten und einem spannenden Finale. Da kann man es auch verzeihen, dass sich die Spannung nur auf Thrillerniveau hält.

Empfehlenswert für Halloween weil: Lachen und Schreien manchmal verdammt nah beieinander liegen. In einer Sekunde lacht man bei Severance Tränen und direkt darauf explodiert die Gewalt mit Schockwirkung. Für Slasherfreunde das perfekte Dessert.

 

Severance Poster

Die Bildrechte obliegen dem Verleih ©Splendid

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