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Psycho

von Robin Längert

Alfred Hitchcocks Psycho gehört zweifelsohne zu den einflussreichsten Thrillern aller Zeiten. Dafür gibt es viele Gründe. Ist es überflüssig darüber zu schreiben? Keinesfalls.

Die Vita von dem größenwahnsinnigen Briten sollte für jeden Filmemacher eine Inspiration sein – nicht zuletzt darum, da sein Lauf an Kinofilmen, die heute allesamt zum Kanon der größten Klassiker gehören, mit kaum einer anderen Laufbahn vergleichbar ist. Somit erschien Psycho unmittelbar nach Vertigo – Aus dem Reich der Toten und Der unsichtbare Dritte. Zugegeben, Vertigo wurde zu seiner Zeit eher mittelmäßig aufgenommen, doch ist die bunte Dichte an Qualität mehr als beachtlich.

Mit Psycho bricht Hitchcock eine große, ungeschriebene Filmregel und opfert seine Protagonistin in der ersten Hälfte des Filmes. Dieser Schritt ist in seiner hemmungslosen Konsequenz nicht nur filmisch meistzitiert aufgrund der hohen Schnittgeschwindigkeit, die die wahre Gewalt ausübt, sondern ist ebenso der nötige Stoß zur mysteriösen Desorientierung, die die Atmosphäre des Filmes beispiellos macht.

Die gesamte Laufzeit über lässt sich Psycho nicht in die Karten schauen. Das betrifft, neben dem Verlauf der Handlung, besonders das Mysterium um Norman Bates Mutter. Wir hören sie, wie sehen sie, doch ins vollkommene Licht tritt sie nicht. Hier treibt Hitchcock seine stilistische Suspense in die Höhe. Analog übt er diese im üblichen Maße innerhalb einzelner Szenen aus, am liebsten jedoch als Ankündigung für das Auftreten der Mutter. Dass jene Vorahnung bei wiederholter Sichtung spannungssteigender sein kann, ist wohlmöglich der entscheidende Grund für die Unsterblichkeit des Filmes.

Dass der Thriller, welcher damals noch durchaus als Horrorfilm durchgehen konnte, inhaltlich nicht ganz auf der Höhe wie von Vertigo ist, sei verziehen. Dafür besitzt Psycho die vielleicht beachtlichste Detailverliebtheit des Master of Suspense. Sein Status als Klassiker ist damit unbestreitbar.

Empfehlenswert für Halloween, weil der alles verschlingende Score von Bernard Hermann, sowie der hohe Mysteryfaktor im Verlauf des Filmes zweifellos für feinste Atmosphäre sorgen werden, wie sie sich erst in der Nacht des Schreckens vollends entfalten kann.

Alle Bildrechte obliegen dem Verleih ©Universal Pictures.

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