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The First Purge

von Robin Längert

Das Purge-Franchise hat es nicht leicht. Es scheint, als ob es kein Teil jemals schaffen wird einen rundum zufriedenstellend Beitrag zur Filmreihe zu stellen. Braucht es erst einen neuen Regisseur um überzeugen zu können?

Mit The First Purge blicken wir auf die erste Purge-Nacht zurück, die sich auf Staten Island ereignete. Dort, im Brennpunkt, wird den Einwohnern Geld geboten, um bei dem sozialen Experiment Teil zu nehmen. Selbstverständlich stehen weitaus größere, politische Konzerne hinter dem Projekt, die ungern etwas dem Zufall überlassen wollen. Doch nicht das gesamte Volk lässt sich in solch einer Form herumschubsen.

Wie auch der dritte ist das Prequel politischer denn je, indem es sich an dem gegenwärtigen Amerika bedient – mit all seinen Problemen. Zusätzlich hat Jason Blum vom Erfolg der Horrorsatire Get Out gelernt und verleiht dem Horror-Thriller seine ausdrucksstarke Black-Power, die sie sich nicht schlauer ins aktuelle US-Mainsteamkino hätte einschleusen können. Mit diesen Zutaten wird ein leicht konsumierbarer Beitrag zum Thema Totalitarismus, welcher keineswegs den Anspruch tatsächlich eine Diskussion zu führen, doch bietet er einen attraktiven Anschein dafür.

Der Regie-Wechsel ermöglicht dem neuen Purge-Teil die Gewaltdarstellung mit leicht abgewandelten, beängstigenden Tönen zu inszenieren. Die 18er-Freigabe ist in diesem Zusammenhang mehr als berechtigt, denn das einzelne Ausmaß an Darstellung und Wirkung tut dem Franchise in seiner nicht-verherrlichenden Härte überaus gut. Dass das fürs Publikum tatsächlich zu hart sein kann, retuschiert in der letzten halben Stunde geradezu notgedrungen der entartenden Blaxploitation-Einfluss. Hier findet der Film seinen stumpfen, aber dennoch trumpfen Abschluss in einer One-Man-Show, die an die glorreiche Action der 80er-Jahre erinnert. Das mag den Gesamtton des Prequels nicht gerade konsequent erscheinen, doch mangelt es im Einzelfall dennoch nicht an Kinetik.

The First Purge ist definitiv wieder kein Überflieger, doch könnte man ihn mit seiner Härte, dem politischen Fundament, sowie seiner mutigen Blaxploitation-Einlage zum besten Teil des Franchises ernennen. So oder so wird er seine Zielgruppe keinesfalls enttäuschen.

Alle Bildrechte obliegen dem Verleih ©Universal Pictures.

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