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Mandy

von Sean Theumer

Nicholas Cage muss man einfach lieben. Ganz gleich welcher Billigproduktion er sich hingibt. Wenn sein Name auf dem Plakat steht ist Ekstase vorprogrammiert. Mit Panos Cosmatos darf er nun wieder zu seinen Glanzleistungen aufschauen. Doch nicht nur er sorgt für ein Erlebnis, denn Mandy ist der vielleicht abgefuckteste Acid-Trip, der jemals das Licht der Leinwand erblicken durfte.

Es beginnt mit hartem Grain in der Bildgestaltung und da sollte direkt ein Hinweis gegeben werden. Auch wir dachten zu Beginn, dass entweder Fernseher, Player oder HDMI Kabel den Geist aufgegeben haben, aber Mandy hat wirklich ein so starkes Bildrauschen über die gesamte Laufzeit. Alle visuellen Einflüsse ertrinken förmlich in farbigen Lenseflares, Neon-Leuchtspuren und Überlichtungen. Dabei ist Mandy jedoch narrativ reduziert und weniger außergewöhnlich. Nic Cages Frau wird von einer Endzeitsekte entführt und lebendig verbrannt, während er diese Prozedur mit ansehen muss und lebendig auf dem Hof zurückgelassen wird. Er schwört Rache.

Das klingt nicht außergewöhnlich und da sollte man sich schon klar sein, dass hier klarer Style over Substance herrscht. Aber was für einer. Es fällt schwer einen optisch vergleichbaren Film in der letzten Zeit zu finden und generell ein Beispiel für diese wirkungsverzerrten Bilder zu haben. Aber da darf man auch mal jegliche Objektivität beiseite legen und diesen Trip so kategorisieren, wie es sich gehört. Mandy ist lebendig gewordener Acid Trip. Und das was Panos Cosmatos da aus diesem simplen Gerüst herausgeholt hat beschreibt sich in seiner Kurzfassung wie folgt:

 Niggo mimt sich in völliger Ekstase mit Schwert und Säge durch die Hölle unter 80er Synthwave Mukke und wir werden bekloppt von all den optischen Einflüssen. Das scheppert wie Bolle, dass man im Strobolicht zappelt. Denn nachdem Mandy den genannten Vollrausch in seiner ersten Stunde bietet, ist die letzte Stunde ein grimmiger Rachefilm, der etwas eingeschränkter mit Farben spielt. Und da kommt neben der Tripwirkung auch noch brutale Gewalt hinzu. Natürlich wäre das in 90 Minuten deutlich konstanter und in seiner Wirkung sogar noch ruppiger gewesen, doch die Sogwirkung die Mandy auch noch nach 100 Minuten entwickelt macht Spaß.

Solange man all diese Eindrücke verarbeiten kann und nicht schon im Prolog ordentlich kämpft, erwartet euch hier ein richtiges Highlight. Und es ist schade, dass der Film einen so kleinen Einsatz im Kino hatte, denn für die riesigste Leinwand im Multiplex wurde er gemacht. Es braucht eine kleine Gewöhnungsphase um mit der Stilistik klar zu kommen und auch für die Eskalation zum Schluss sollte man grafischer Gewalt nicht abgeneigt sein. Aber hier bleibt nur zu empfehlen: Sound Anlage auf Anschlag, HDR wenn möglich anschalten und verzaubern lassen. Oder besser gesagt: abzappeln lassen.

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