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A Quiet Place

von Sean Theumer

Wir starten in die mittlerweile fünften 31 Days of Fright, die sich seit Bestehen dieses Filmblogs jährlich als Highlight für uns herausstellen. Wir lieben es über Horrorfilme zu schreiben, beweisen uns gerne als echte Adrenalinjunkies auf der Suche nach dem ultimativen Kick und verirren uns oft in zu hohen Erwartungen oder ermüdenden Jump-Scare Festen. Doch Horror bleibt das vielfältigste Genre, der Monat Oktober bleibt der atmosphärischste Monat des Jahres und dieses große Themenspecial wird immer ein Teil des Blogs bleiben. Es fiel uns in den letzten Wochen schwer, uns um die Seite zu kümmern da durch stressige Arbeitszeiten und neuen Beruf die Organisation leider immer schwieriger wurde. Manchmal blieb nur die Zeit einen Film zu sehen, nicht aber noch genug Puffer um sie zu rezensieren.

In diesem Falle wollten wir Prioritäten setzen und haben jede erdenkliche Zeit und Mühe in die Vorbereitung der 31 Days of Fright gesteckt, um auch dieses Jahr wieder 31 abwechslungsreiche Tipps für Halloween vorstellen zu können. Und damit soll auch nicht länger um den heißen Brei geredet werden, wir eröffnen die diesjährigen Frights direkt mit einem richtigen Knaller.

Der erste Teaser, der zu A Quiet Place veröffentlicht wurde nutzte das Lied „Spores“ aus dem Alien:Covenant Soundtrack von Jed Kurzel und sorgte mit seiner Leise-Laut-Dynamik bereits für erdrückende Spannung. Die Befürchtung bleibt jedoch im Vorfeld bestehen, dass sich hier ein generischer Horrorfilm versteckt, der lediglich mit interessanter Prämisse lockt und letztendlich doch die gleiche aufgewärmte Suppe ist, die zuhauf im Kino startet. Es darf Entwarnung gegeben werden! A Quiet Place liefert nämlich genau das, was er auch im Trailer massiv andeutete. 90 Minuten Terror.

A Quiet Place Review

Gut, den komplett frischen Wind bringt John Krasinskis Film nicht ins Genre, denn trotz nervenzerfetzender Spannung orientiert er sich oft bei der bereits erwähnten Dynamik um den ein oder anderen Schrecken über die Tonspur zu jagen. Viel interessanter ist es jedoch, wann A Quiet Place eben nicht mit Schockeffekten wartet, sondern die Bedrohung so radikal am Zuschauer auslässt, ohne einen Moment der Erholung zu bieten. Er demaskiert die Bedrohung zwar schon nach dreißig Minuten, doch das Bricht dem Film keinesfalls das Genick, denn da hat er uns schon zu sehr im Griff, als dass das die Gesamtwirkung herunterzieht. Im Kino vor knapp 6 Monaten versuchte der gesamte Saal ebenfalls kein Geräusch zu machen, was die Intensität enorm steigerte.

Im Opening verzichtet der Film nahezu komplett auf Geräusche und Musik bis er mit roher Konsequenz nach knapp 10 Minuten ein kleines Kind sterben lässt, was die Grundstimmung direkt einrichtet. Nach einer kurzen Atempause bricht der Terror los und lässt auch bis zum Ende des Filmes nicht mehr locker. Die letzten 45 Minuten gleichen einer Tour de Force  im Spannungskino und verfehlen auch in ihren Emotionen den Zuschauer nicht. In A Quiet Place sind uns nämlich die Charaktere und deren Schicksale nicht egal, auch wenn auf 90 Minuten kaum Zeit bleibt.

Empfehlenswert für Halloween weil:  A Quiet Place hält sich nicht lange an Erklärungen auf und wirft euch direkt und ohne Vorwarnung ins Geschehen und klammert sich für 90 Minuten so brutal um euch, dass ihr keine andere Wahl habt als dem Geschehen schweißgebadet zu folgen. A Quiet Place ist nervenzerfetzend spannend, hundsgemein und emotional mitreißend. Da darf man gerne die Logiklöcher übersehen und sich an gutem Horror und tollen Darstellungen erfreuen. Die ganze Scheiße wäre nicht passiert wenn man sich dazu entschlossen hätte am Wasserfall zu wohnen, aber auf Logik darf man im Horrorgenre gerne keinen Fick geben.

Die Bildrechte obliegen dem Verleih ©Paramount Pictures

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