Home Specials Die 10 besten Filme aus 2018 | Sean

Die 10 besten Filme aus 2018 | Sean

von Sean Theumer

Platz 7-5

7. Suspiria (14.11.2018, Luca Guadagnino)

“This is a waltz thinking about our bodies. What they mean for our salvation. With only the clothes that we stand up in. Just the ground on which we stand. Is the darkness ours to take?“

Luca macht Suspiria nicht nur neu, er hat es neu erfunden. Es ist ein technisches Wunder, alles so akribisch und unglaublich detailliert. Ein konstantes Auf-Trab-halten  in einem unaufhörlichen sinkenden Zustand des Terrors. Keine verdammte Katze, die über den Bildschirm springt, nur das Warten auf etwas. Egal, ob es sich dabei um eine unbeteiligte Szene handelt, bei der die Hexen involviert sind, oder zufällige Schüsse, die furchterregend zusammengefügt wurden. Es bleibt nur Nervosität, Ekel und Faszination. Ein Meisterwerk!

©Capelight Pictures/Koch Media

6. Transit (05.04.2018, Christian Petzold)

Unbeschränkt von Raum und Zeit ist Transit eine betörend schöne Liebesgeschichte, der sich Platz nimmt um seine Charaktere wandern zu lassen. Irgendwo zwischen Flüchtlingskrise und Judenverfolgung durch Nazis erinnert Petzolds Meisterwerk zwischenzeitlich an Casablanca, doch verwaltet seine Motivation und Gefühle komplett gegensätzlich. Denn hier soll Georg eine knappe Stunden durch Frankreich schlendern bis er auf seine große Liebe trifft. Die letzten 45 Minuten sind betörend schön und versprühen einen echten Funkenflug bis ein einziger Satz am Ende einen Tränenmarsch hervorruft und Petzold ganz bewusst nochmal ein Statement zur immer noch omnipräsenten und bereits erwähnten Flüchtlingskrise formuliert. So stark war das deutsche Genrekino selten! Und gerade im Sinne unserer nationalen Filmbildung sollte Transit unbedingt nachgeholt werden.

©Piffl Medien

5. Hereditary (14.06.2018, Ari Aster)

Im Kern ist Hereditary ein Familiendrama, das sich mit den Themen Verlust, Verarbeitung und Veränderung auseinandersetzt und die Charaktere durch die Hölle gehen lässt. Ari Aster versteht das Horrorkino zum einen als intime Erzählweise und als psychologische Folter. Um uns in Schockstarre zu verweisen braucht er keine Jump-Scares, sondern lediglich Sekunden in denen sich unscheinbar im Hintergrund Dinge ereignen, bei denen wir uns selbst fragen, ob diese eben wirklich passiert sind. Und trotz dieser Subtilität bietet er die verstörendsten Bilder die man seit langer langer Zeit auf der Leinwand ertragen musste. Nach dem Drama folgt ein letztes Drittel, dass knallharten Horror nach bekanntem Motiv zu seinen Gunsten als beinharten Terror destilliert. In diesen Momenten findet sich auch die furchteinflößendste Szene ein, die das Herz zum Rasen bringt und Nervosität in Mark und Bein schießen lässt. Das ist Horror, der sich auch noch Wochen danach im Kopf abspielt. Doch nicht nur das bleibt: Auch die Tragik der ganzen Geschichte lässt uns nicht mehr los. 

©Splendid Film

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