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Fast & Furious 8

von Sean Theumer

Kaum ein Franchise musste so viel durchstehen wie das Fast & Furios Franchise. Zu Beginn der 2000er noch ein Actionfilm für Autofetischisten, direkt danach ein Abstieg in unterste filmische Kategorie mit Teil 2, 3 nur um ein Lebenszeichnen mit neuem Modell aus Originalteilen zu schlagen. 2011 dann die Umorientierung zum Heist Movie mit einer der spektakulärsten Actionszenen unseres Jahrtausends, ein enormer Box-Office-Erfolg und seitdem ein Garant für hohe Einspielergebnisse. Eigentlich hatte das Franchise mit Teil 7 sein perfektes Ende, was auch den Todesumständen von Paul Walker geschuldet war.

Doch das Franchiserad dreht sich weiter, Action und Effekte müssen übertrumpft werden. Ein Vorhaben, das wirklich nur mit einem Budget von 250 Millionen Dollar zu verwirklichen ist. Aber machen wir uns nichts vor, die Serie ist Big Budget Trash der teuersten Sorte und auch mit Teil 8 noch flottes muskelprotzendes Machokino bei dem man allerdings die ersten Abnutzungserscheinungen erkennt. Der Familienpathos, die Auskonterung der Mechanik und Schwerkraft, die überlebensgroße Action kurz: Alle Zutaten sind wieder im Topf zusammengemixt mit einem wirklich emotionalen Twist, doch verliert sich der Film gerade in seiner Mid-Action-Szene in einem digitalen Pulverfass, dass selbst die härtesten Fans zum Nachdenken animieren sollte.

Fast & Furious 8 Review

Eine ferngesteuerte Auto-Stampede die wie im Trackmania Wiederholungsmodus durch die Straßen schwimmt und mit seiner digitalen Ästhetik jeden handgemachten Stunt isoliert ist keine Freude mehr. Hier haben wir ein Beispiel für Actionszenen bekommen, die trotz statischer Kamera jegliche Übersicht rauben. Und da kann auch kein spielfreudiges Ensemble mehr etwas retten. Abgesehen von einem genialen Gefängnisausbruchs hat Fast & Furious 8 nämlich nichts besonderes zu bieten. Die Crew kennen wir mittlerweile, die Sprüche umso mehr, doch es fehlt eine erfrischende Note. Repräsentativ dafür ist das Grillfest am Ende wenn aus gekühlten Buckets kein golden-schimmerndes Corona in Richtung Kamera geschwenkt wird, sondern Budweiser.

Im Finale werden dafür nochmal alle Register gezogen! Die Eisschlacht mit einem U-Boot ist ein so karikiertes Inferno, dass das Wohnzimmer erbebt. Es werden Torpedos mit der Hand umgelenkt, der Kolleteralschaden fliegt in Milliardenhöhe und eine parallel laufender Flugzeugkampf mit Jason Statham unterhält souveran. Es ist nur schade, dass diese Eskalation der filmischen Endorphine so lange auf sich warten lässt. So brutzelt das Franchise munter weiter, doch wir müssen an dieser Stelle leider feststellen: Die stumpfsinnigste und herrlichste Action mit Vin Diesel gab es im Januar mit Triple X: Die Rückkehr des Xander Cage. Universal sollte aufpassen wie sie mit der Rasselbande umgehen, denn wenn wir in 3 Jahren nochmal die selbe Brühe vorgesetzt bekommen, wird das Endergebnis den Konsumenten nicht mehr zufriedenstellen. Obowhl, solange in China wieder eine halbe Milliarde Einspiel erzielt wird, sollte die Versorgung bis 2035 kein Problem sein.

Fast & Furious 8 Cover

 

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1 comment

wsnhelios 27. August 2017 - 11:58

Der Film ist nicht schlecht, in dem Sinne, dass die Macher das Zielpublikum perfekt verstehen und es bedienen. Jeder andere kann diesem Schrott nichts abgewinnen. Kein schlechter Film aus marktpolitischer Perspektive, mie aus cineastischer. https://meinekritiken.com/2017/06/10/film-fast-furious-8-the-fate-of-the-furious-2017/

Und ja, XXX war natürlich viel besser. https://meinekritiken.com/2017/03/29/film-xxx-die-rueckkehr-des-xander-cage-2017/

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