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Follow Me

von Sean Theumer

Ähnlich wie bei The Witch Next Door bekommt nun auch der Horrorthriller Follow Me eine Kinoauswertung. Auch hier ist es nicht ganz abwegig zu spekulieren, dass aufgrund der Pandemie und dem geringen Aufgebot an Neustarts die Entscheidung des Verleihs getroffen wurde den Film vom Escape Room Regisseur Will Wernick doch in die Lichtspielhäuser zu bringen. Dabei sollte man allerdings direkt anmerken, dass es sich nicht um den Regisseur des Kinofilmes Escape Room handelt, sondern um einen gleichnamigen Film der bei uns direkt auf DVD und Bluray erschien. Doch was sagt das zur Qualität von Follow Me aus? 

Orientiert wird sich hier beim klassischen Gerüst des Social Media Horror. Um eine attraktive Ausgangslage für die anvisierte Zielgruppe zu haben nimmt man sich fiktive Influencer die durch ein Schreckensszenario wandern müssen. In diesem Falle geht es zu einer extremen Challenge in Moskau, in der ein extrem realistischer Escape-Room (Scheinbar kommt Will Wernick einfach nicht vom Thema ab) auf mutiger Herausforderer wartet. Und damit die fleißigen Follower von Cole auch ordentlich was zu sehen haben, wird dieses Befreiungsspiel im Internet gestreamt. Dazu gesellt sich im ersten Drittel eine dicke Exposition bevor der Ball endlich ins Rollen kommt, was die Protagonisten etwas besser belichten soll und die Eskalation vorbereitet.

Komplett misslungen ist diese Herangehensweise dabei überraschenderweise nicht, auch wenn sich hinter den Charakteren einmal wieder nur leere Hüllen verbergen. Der Fokus liegt ohnehin ganz woanders. Wer keine Trailer gesehen oder Infomaterial gelesen hat könnte glatt annehmen, dass hier ein glattgebügelter teenagerfreundlichen Horrorfilm wartet. Zur Überraschung geht es in Follow Me jedoch stellenweise doch recht heftig zur Sache, auch wenn die Vorbilder nie erreicht werden. So richtiges Torture Porn Kino erwartet euch nicht, auch wenn hier und da gefoltert wird. Hier wird also munter von Genreklassikern und Erfolgen kopiert, ohne dabei jedoch jemals die Klasse dieser zu erreichen.

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Das größte Problem am Film ist jedoch seine Herkunft. An jeder Ecke und Kante ist erkennbar, dass hier wenig Mittel zur Verfügung und auch optisch kaum Hingucker generiert werden können. Es wirkt, um die Vermutung vom Beginn nochmal aufzugreifen, so als hätte man ursprünglich eine Direct to DVD Veröffentlichung im Auge gehabt und nutzt nun den Engpass um zusätzlichen Umsatz zu machen. Aber ehrlich? Ist das verwerflich? Nein, denn Follow Me wird sein Publikum finden und macht im Kern nicht viel falsch. Wer sich im Genre verankert fühlt wird etliche Motive erkennen aus anderen Filmen erkennen und den Horrorthriller schnell uninteressant abstempeln, aber Neulinge sollte durchaus einen Blick riskieren.

Es bleibt bei den gängigen Mustern was den modernen Horrorfilm betrifft. Kreischende Jugendliche, Gewalt und Folterei und zum Ende auch noch jede Menge Twists. Originell ist das schon zu Beginn nicht, aber das dürfte auch nicht die Intention gewesen sein. Denn im Finale nimmt man das Ende eines bekannten Filmes und serviert es nochmal, sodass sich eventuell eine Verbeugung dahinter entschlüsseln lässt. Aber sei es drum. Follow Me tut keinem weh, hat aber auch kein frisches Blut in seinen Adern. Wer überhaupt nichts mit sich anzufangen weiß, darf einen Blick riskieren. Wer es böser und ernster haben möchte bleibt einfach bei Saw und Co.

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Regie: Will Wernick
Drehbuch: Will Wernick
Darsteller: Holland Roden, Ronen Rubinstein, Keegan Allen, Denzel Whitaker, Kimberly Quinn
Score Composer: Crystal Grooms Mangano
Cinematographer: Jason Goodell
Altersfreigabe: 16
Lauflänge: 88 Minuten
Budget: Unbekannt
Box-Office: 1 Million $

Die Bildrechte obliegen dem Verleih ©Capelight

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