Letztes Jahr durfte auch die „Hellraiser“-Reihe teil unserer 31 Days of Fright werden. Mit „Hellbound: Hellraiser 2“ wird jenes Geschehen nun fortgesetzt. Ob das Sequel besser als sein Vorgänger ist, erfahrt ihr hier.
Überraschenderweise setzt „Hellbound“ dort fort, wo das Original aufgehört hat. Das mag nun nicht überraschend für eine Fortsetzung klingen, doch für eine Horror-Franchise-Fortsetzung allerdings, wo sonst gerne ganze Figuren ausgetauscht werden können. Doch „Hellbound“ bleibt dran und serviert uns zu Beginn direkt ein Best of der Splatterszenen aus dem ersten Teil. Das scheint mehr selbstbewundernd als hilfreich für den Zuschauer zu sein, womit die überflüssigen Rückblenden für Stimmung sorgen sollen und ein kleiner Lückenfüller für erst später kommende Splatterorgien ist.
Je mehr sich die Story entfaltet, desto mehr sollte man auch einsehen, dass es sich um einen Fantasyfilm handelt. Denn richtig bodenständig ist hier überhaupt nichts. Stattdessen verliert sich der Film mehr und mehr in Extrembildern seiner Charaktere, die analog in die höllische Fantasywelt von Pinhead und Co. eintauchen. Und diese nimmt einen verdammt großen Platz ein. Also seien hiermit alle Leute gewarnt, denen 80s-Fantasy zu viel sein kann, denn hier kommen Fantasyfans allesamt auf ihre Kosten – auch wenn das Setting und jede Verfolgung sehr repetitiv wird.
Die größte Stärke besitzt die Fortsetzung, wenn sie sich materialistisch mit Bodyhorror-Sequenzen und Splattereinlagen herumschlagen darf. Besonders eine Szene im ersten Drittel (im Büro des Direktors der Psychiatrie) ist mit ihrer Blutrünstigkeit besonders intensiv, die im Laufe des Filmes nicht alleinstehend sein wird – doch leider keine überzeugende Mehrheit ergibt. Denn alles andere ist nicht immer überzeugend oder gar unterhaltend, weshalb „Hellbound“ auch nur mittelmäßiger Horrorspaß bleibt.
Zugegeben, der erste „Hellraiser“ war keine Horroroffenbarung, doch war der einfach gestrickte Plot eine nette Grundlage für einen stimmungsvollen Splatterfilm. „Hellraiser II: Hellbound“ legt nochmal eine Schippe obendrauf und vertieft sowohl Story, als auch das Mysterium rund um die Zenobiten, wobei ein Großteil der Akzeptanz und Glaubwürdigkeit (im Rahmen des Fantasyfilmes) verloren geht. Fans der ersten Stunde freuen sich jedoch bestimmt umso mehr über das Eintauchen in die waschechte Hölle.
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