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Storm Hunters

von Sean Theumer

Dabei muss man gleich zu Beginn sagen, dass Storm Hunters Effektekino in Reinform ist, beziehungsweise versucht solches zu sein. Um selbstverständlich Kosten zu reduzieren entschied man sich die Katastrophe in Form vom Found Footage Look zu drehen. Doch man schafft es nicht mal mit diesem stilistischen Mittel irgendeinen Hauch von Atmosphäre oder gar Authentizität zu erzeugen. Dabei kann man es dem Film nicht mal ankreiden, dass all seine Akteure nur reine Schablonen sind, die Geschichte ihnen keinen Tiefgang erlaubt und man auch kein Mitgefühl zeigt, wenn eine Rasselbande junger Teenager tragisch und aus eigener Dummheit gleich vor Titeleinblendung äußerst ruppig sterben. Nein, der reine Fokus von Storm Hunters liegt auf den Stürmen.

Doch man schafft es leider nicht mal hirnloses Sommerkino zu inszenieren, da einfach in der Bearbeitung der Action jegliches Engagement der VFX Leute gefehlt hat und das obwohl man sich 1 Jahr mehr Zeit nahm, um die Effekte zu verbessern! Wirken die kleineren Stürme noch ähnlich trashig wie in Jan de Bont´s „Twister steigert sich die Lächerlichkeit mit der Größe der Stürme und so hat man insbesondere beim Finaltornado das Gefühl, dass man in einer schlecht animierten Videospielsequenz gefangen ist. Außerdem haben wir hier wohl die größte Tornadodichte, die man jemals auf der Leinwand gesehen hat und dennoch passiert einfach nichts. Jede Sequenz sieht aus wie ein unfertiger Happen, den man beenden musste da das Budget ansonsten nicht mehr gereicht hätte. Zwar sieht insbesondere der Feuertornado recht gut aus, doch so bietet er in der Gesamtheit nur einen kleinen Lichtblick!

Selbstverständlich hätte man versuchen können, durch die Stilistik der Handkamera Intensität aufzubauen, doch das misslingt perfekt! Statt Atmosphäre bekommen wir einen umso stärkeren Blick auf die Cartoonlastigkeit der Stürme, wobei dieser Blick durch unwichtige Nebencharaktere getrübt wird. Anstatt 90 Minuten abzufeiern, wie suizidgeile Dokumentarfilmer versuchen den Film ihres Lebens zu drehen, vergeudet man viel Zeit um klischeelastige Vater-Sohn-Gespräche, Flirtbegegnungen und pathosgetränkte Reden zu präsentieren. Bei einer wohlwollenden Lauflänge von knapp 1,5h Längen zu verspüren ist mehr als ein Beinbruch! Peinlich wird es dann, wenn man versucht eine bewegende Rede zu zeigen, die nicht mal bei Leuten funktioniert, die nah am Wasser gebaut sind. Über Unlogik in diesem Genre möchte ich eigentlich weder diskutieren noch irgendetwas kritisieren jedoch kommt gegen Ende des Filmes der Punkt, an dem einfach alles zuviel des Guten ist.

Storm Hunters hätte so viel sein können, ist jedoch letztendlich sehr sehr wenig! Anstatt 90 Minuten straightes Katastrophenkino zu bieten, legt man einfach zu viel Wert auf das, was im Hintergrund passiert. Peinliche Charaktere, peinliche Reden, miese Effekte und ein gravierender Pathosfehler ala Spielberg versauen das Potential von Storm Hunters. Aus einem im Vorfeld angepriesenen Twister der neuen Generation ist lediglich ein laues Lüftchen, vergleichbar mit einem Ventilator auf Stufe 1, geworden. Dagegen wirkt Twister schon fast wie ein Meisterwerk!

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Alle Bildrechte obliegen dem Verleih ©Warner Bros.

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