Terrified

Nicht weil Terrified mit Jumpscares um sich wirft. Klar gibt es auch laute Töne die mitunter recht perfide gesetzt sind, aber der Horror hier drückt sich mit Bildern aus. Keine, die man in Conjuring und sonstigen Vertretern gesehen hat, sondern eine absolut neue Art und Weise. Dabei geht es primär vorerst um 3 Heimsuchungsszenarien die sich in einem kleinen argentinischen Dorf in einer Straße abspielen. Dabei baut sich eine immense Spannung auf, die sich nicht mit einem Knall auflöst, sondern sich mitunter minutenlang kräftezehrend anteast um mit Ungewissheit zu enden.

Und da hat euch Terrified im Schwitzkasten und wird euch wirklich zum Schwitzen bringen. Die Kombination aus Details die sich nur mit extremen Fokus im Hintergrund erkennen lassen und einem perfiden Sounddesign sorgt für absoluten Terror. Doch leider kann sich diese Stimmung nur im Auftakt halten, denn sobald Terrified beginnt seine Geistererscheinungen zu erklären, kränkelt der Film doch an seinen Bedingungen.

Nicht nur weil sich diverse Parallelen zu Insidious ziehen lassen, sondern auch weil das Budget schlichtweg keine große Effektszenen zulässt. Davon packt Regisseur Demian Runa gerade in der zweiten Hälfte doch zu viele computeranimierte Szenen in den Film, die leider auch dem Geschehen schleudern. Auch die Geisterhand des Teams ist leidlich spannend, endet aber in einem tollen Schlussakkord. Auch wenn der Film nie an das Level des Beginns herankommt, finden sich hier spannende 88 Minuten mit genug Ekelszenen und Jumpscares um den Zuschauer bei Laune zu halten. Und an schlaflosen Nächten wird es dank des epochalen Auftakts auch nicht mangeln.

Mit der Konstanz des Intros hätten wir hier mit Sicherheit einen der besten Spukfilme des 21 Jahrhunderts vorgefunden. So bleibt es bei anderthalb Stunden wohligen Terror mit einem zähen Mittelteil und teils amateurhaften Schauspielleistungen. Auf der Habenseite bleiben Bilder die ihr nie vergessen werdet. Terrified ist nicht so gut wie die Preise es vermuten lassen, aber ein absolut sehenswerter Genrefiesling.

Empfehlenswert für Halloween weil: eins Spannungssteigerung von 20 Minuten sicher kaum jemand so durchstehen musste wie in diesem Film! Auch wenn die Dämonisierung des Vorortes hier subtiler sein könnte, finden sich unglaubliche starke Einzelszenen in Terrified. Diese retten den Film dann auch vor dem generischen Einerlei.