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Wishmaster

von Sean Theumer

Nachdem wir vor einigen Tagen mit Leprechaun eine Gestalt aus den 90ern thematisiert haben, die sich selbst nicht ernst nimmt, kommt heute ein weiterer Vertreter aus dem Jahrzehnt vor dem man eher weniger Angst hat. Der Wishmaster erfüllt euch jeden Wunsch. Nur nicht auf die Art und Weise wie ihr es euch vorstellt.

Um ein Beispiel für die Taten von ihm zu veranschaulichen gehe ich kurz aus eine Szene aus dem miserablen zweiten Teil ein, für den es keine Sehempfehlung gibt. Ein Mensch im Gefängnis wünscht sich aus dem Gefängnis auszubrechen. Statt dass er mit einem Zwinkern außerhalb der Anstalt steht, bewegt ihn die Kraft des Djinns aber gegen Gitterstäbe der Zelle und quetscht ihn zwischen die kleinen Räume bis von ihm bis auf Matsch nichts mehr übrig bleibt. Noch Fragen?

Eine stringente Handlung verfolgt Wishmaster nämlich überhaupt nicht. Alles ist auf das Showcase, in Sinne einer Abfolge verschiedenster Morde ausgelegt. Das funktioniert dann als absoluter Partykracher souverän, wenn man sich damit abfinden kann, dass Requisite, Dialoge und Schauspieler auf absolutem C-Niveau sind. Jede einzelnen Cent ist hier in die Effekte von der KnB Effektgruppe geflossen und das sieht man. Deftige Kopfschüsse, herausgerissene Unterkiefer und und und.

Dabei hat Wishmaster jedoch das Glück, dass er auf Dauer nicht repetitiv wirkt. Mit dem Mut dazu jede Idee ins Abstrakte zu kehren, jeden Mord nochmal übertrumpfen zu wollen und dabei seine Kreativität im Sinne der Zerstörung von menschlichen Körpern immer weiter entwickeln zu wollen macht einfach Spaß. Und mehr muss es manchmal auch nicht. Spätestens wenn das Finale in einem Casino stattfindet, einem Platz in dem jeder Mensch für seine Existenzwünsche ein Fundament schaffen will, und jeder Automat und jedes Gerät zur Waffe wird, ist Wishmaster da angekommen wo er sein wollte. Beim absoluten Höhepunkt.

Da reicht es auch, wie bei Leprechaun, einfach kurz und knapp zusammenzufassen, dass mit genug Sprit im Kessel dieser 90er Mumpitz zur richtigen Fiesta wird. Mittlerweile gibt es ihn sogar ungeschnitten im Handel für wenig Geld zu kaufen.

Die Bildrechte obliegen dem Verleih ©NSM

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