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Dracula (1931)

von Robin Längert

Das Medium Film sollte massentauglich und abendfüllend werden. Um ein sicheres Publikum dafür ins Boot zu holen, verfilmten die Universal Studios mit Dracula nicht direkt das Gothic-Novel von Bram Stoker, sondern adaptierten die Geschichte des erfolgreichen Theaterstückes.

Mit imposanten Szenenbildern und mystischen Lichtverhältnissen setzte Regisseur Tod Browning, der für den späteren Skandalfilm Freaks verantwortlich ist, die Erzählung rund um den Grafen Dracula um. Mit geradezu jedem Bild schafft es der Film ein wunderschönes Motiv zu erstellen, von denen man sich jedes zu gerne im trauten Heim aufhängen möchte. Jene Seriosität übernimmt ebenso Bela Lugosi für seine Darstellung des Vampirfürsten. Wohl kaum ein anderes Schauspiel in der Rolle des Grafen hatte jemals wieder so viel Stil. Sein Einfluss auf das Genre war damit für immer geebnet.

Das moderne Sehverhältnis lässt es trotz aller Hochwertigkeiten schwer zu, dem Film seine Qualität anzuerkennen. Grund dafür ist das geradezu nichtsaussagende Drehbuch, welches nicht mehr von der Inszenierung überblendet wird wie früher. Die Dialoge unterhalten zwar, doch hauptsächlich aufgrund ihrer Nostalgie. Nichtsdestotrotz weisen sie mit ihrer Verspieltheit auf ihre Liebe zur Illusion hin. Mit anderen Worten könnte man sie, ebenso wie den gesamten Film mit einer Geisterfahrt auf dem Rummel vergleichen, die zwar nicht gruselt, doch einen gewissen, naiven Charme abgewinnen kann.

Tod Brownings, oder viel eher Bela Lugosis Dracula ist trotz all seinen bemerkbaren Falten ein Muss für die Frights. Er fundamentierte nicht nur die Universal Monster, welche u.a. mit Frankenstein und Die Mumie zahlreiche Klassiker schuf, sondern war zudem ein wichtiger Schritt des Horrorfilms auf der großen Leinwand. Dass er sich darüber hinaus noch einer perfekten Regie, wie auch eines perfekten Grafen bedient, sei wohl Grund genug für seine (untote) Unsterblichkeit.

Empfehlenswert für Halloween, weil jedes Bild den Traum eines jeden Gothic-Fans wahr werden lässt. Wer bei Lugosis osteuropäischem Akzent nicht zittrig wird, dem ist nicht mehr zu helfen.

Listen to them. Children of the night. What music they make.

Alle Bildrechte obliegen dem Verleih ©Universal Pictures.

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