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Mad Max: Fury Road

von Sean Theumer

Langsam öffnet sich die Leinwand und der heulende Motor des Interceptor donnert durch den Saal. Bereits in diesem Moment sollte dem Zuschauer klar sein, dass es nicht die Geschichte sein wird, die ihn während der nächsten schnell verfliegenden zwei Stunden packen wird, sondern viel mehr die Kinetik, die ungezügelte anarchische Atmosphäre und die handfeste Inszenierung, mit der der mittlerweile 70-jährige George Miller den heutigen Actionfilmen zeigt wie diese auszusehen hat. Ein große Geschichte gibt es nicht zu sehen, viel mehr verfolgt man einen blassen Leitpfaden, der jedoch selbst in seiner minimalen Existenz schon fast unnötig ist. Eine große Exposition wäre deplatziert und so wirft man den Zuschauer nach knappen zehn Minuten in einer wildes Actioninferno, bei dem einem fast die Freudentränen kommen. Die Sitze vibrieren, während unmögliche Stunts, Explosionen und Schlägereien mit einem ungezügelten Tempo durch das Kino rauschen. Die Übersicht verliert man dabei glücklicherweise kein einziges Mal, da die Kameraarbeit von John Seale hervorragend ist. Doch dabei fokussiert sich George Miller nicht nur auf die reine Materialschlacht, denn auch abseits der routinierten Verfolgungsjagd werden Themen wie der gefährliche Religionsfanatismus angesprochen, es entwickelt sich eine simple klassische Heldengeschichte und nebenbei ist Mad Max: Fury Road auch noch ein sehr feministischer Film mit unüblichen Rollentausch, denn während man von Max Rockatansky eher weniger zu hören bekommt, sowie Hintergrundinfos nur fragmentarisch ans Licht kommen, ist dies klar der Film von Charlize Theron. Imperator Furiosa, die Erlösung verlangt, gleichzeitig jadoch auch noch die Brüter sicher durch die Wüste eskortieren muss ist der eigentliche Protagonist und spielt sich die Seele aus dem Leibe.

Selbstverständlich könnte man an Mad Max: Fury Road die fehlende oberflächliche Substanz bemängeln, die Linearität mit der vorgegangen wird, aber selten zuvor war man nach dem Betrachten eines teuren Blockbusters so euphorisch wie hier. George Miller ist mit Mad Max: Fury Road nicht nur die Darstellung des echten Actionkinos gelungen, sondern auch das Aufzeigen wie plastisch man diese Action inszenieren muss.. Dass die Messlatte für Actionfilme, die dieses Jahr noch erscheinen sollen jetzt ins unerreichbare gestiegen ist, muss man gar nicht erwähnen. „My Name is Max, my world is fire and blood“

Mad Max ist die filmgewurdene Ejakulation des Actionfans und noch dazu eine wahre Offenbarung für Filmliebhaber mit Öl im Blut und Testosteronüberschuss. Während andere Hollywoodproduktionen mit überladener Effektgeilheit, überforderndes CGI oder Lieblosigkeit protzten, erfüllt Mad Max nichts von diesen Dingen. In dem Ding steckt pure Liebe zum Detail, echtes Herzblut und echt plastische Arbeit. Wer Mad Max: Fury Road nicht sieht, ist selbst schuld. Vorsicht Subjektiv: Ich liebe Mad Max: Fury Road.

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Alle Bildrechte obliegen dem Verleih ©Warner Bros.

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