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Upgrade Review

Upgrade

von Sean Theumer

Upgrade aus der kommerziell äußerst erfolgreichen Indie-Schmiede Blumhouse war ein kleiner Geheimtipp im Jahr 2018 als er in den amerikanischen Kinos anlief. Zuschauer liebten seine Produktionsökonomik und das „unerwartete“ Ende. Im europäischen Sektor sah es lange Zeit so aus als würde niemand von der Existenz dieses Filmes jemals erfahren, bis plötzlich im Januar in Skandinavien ein Release mit deutschem Ton auftauchte. Nicht lange danach gab Universal in seiner Pressemitteilung bekannt, dass Upgrade Anfang April auch in Deutschland erscheint.

Und wenn man sich den Film ansieht, darf man sich zurecht fragen wieso Upgrade ein Kinostart in Deutschland erspart blieb! Nicht nur aufgrund seiner bereits zurecht gelobten Produktionsökonomik, sondern auch aufgrund seiner Inszenierung. In seiner Rezeption sieht man häufig den direkten Vergleich zu Venom und auch da kann man sagen, dass er weitaus besser als Ruben Fleischers Kinderfilm geworden ist. In naher Zukunft bekommt Logan Marshall Green eine künstliche Intelligenz in seinen Körper transplantiert um nach einem Überfall wieder gehen zu können und den Tod seiner Frau zu rächen.

Die Geschichte verwendet altbekannte Muster und mixt sie mit Rachedrama, Steampunk Science Fiction und Action zusammen und schafft mit gerade mal 5 Million Dollar eine Atmosphäre aufzubauen die mit dreistelligen Millionen-Blockbustern mithalten kann. In seinem Design bleibt Leigh Whannell minimalistisch und schafft diese begrenzten Produktionsmaßnahmen mit einer kinetischen und grenzgenialen Kinematografie zu überdecken. In seinen Kampfszenen in denen die Kamera aus seitlicher Perspektive die Bewegungen des A.I-gesteuerten Protagonisten nachahmt entwickelt eine Sogwirkung und eine Geschwindigkeit wie man sie selten gewohnt ist.

Upgrade Review

Dazu kommen tolle Darsteller und drastische Gewaltspitzen, die in Ruhepausen aus dem Nichts aufs Gemüt schlagen. Viel schöner ist es jedoch, dass Upgrade fernab von Franchise-Bauten oder Expositionen seine Geschichte in seinem eigenen Universum erzählt und sich weder an Fan-Service oder Erwartungen halten muss. Das ist entfesseltes und minimalistisches Kino mit starkem Nachhall. Hinzu kommt ein toller Score von Jed Palmer, der in der Schlüsselszene des Filmes einen der besten komponierten Tracks des letzten Jahres raushaut.

Denn am Ende hat Upgrade einen Twist, den man nach dem Teaser für das Ende überhaupt nicht kommen sieht, geschweige denn damit rechnet. Damit setzt er zeitgleich einen zeitgenössischen Kommentar und ist in seiner Boshaftigkeit einfach nur eine Mordsgaudi. Es bleibt jedem vorbehaltlos zu empfehlen dieses kleine Filmchen in seine Sammlung aufzunehmen. Upgrade ist kleiner entfesselter Wahnsinn mit tollen Darstellungen, geiler Cinematography, einprägsamen Score und einem Ende, dass man so schnell nicht wieder vergisst. Eine mehr als gelungene Abwechslung zu den überladenen und mit Bombast aufgeblasenen Blockbustern. Unbedingt ansehen!

Die Bildrechte obliegen dem Verleih ©Universal Pictures Germany

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