Wer kennt ihn nicht, denn sagenumwobenen Magier Merlin? Der französische Regisseur Stephane Kappes bringt dessen Gestalt in einer höchst einfallsreichen Geschichte unter.
„Merlin“ vereint und kombiniert sämtliche Sagen und Geschichten um Merlin und König Artus, mischt sie bunt durcheinander und bietet als Resultats ein dreistündiges Familienepos. Dass dieses als Familienfilm vermarktete Werk jedoch als primäre Zielgruppe Kinder ansprechen soll ist in ziemlich jeder Szene deutlich zu erkennen. „Merlin“ versinkt leider zu häufig in primitivem Humor und setzt zu selten auf wirklich gelungenen Wortwitz. Stattdessen baut „Merlin“ lieber auf die altbekannte „Gute=Schlau, Böse=dumm“-Taktik, wobei insbesondere letzterer Aspekt häufig in den Humor miteinfließt, und diesen in den Bereich des Lächerlichen zieht. Schön Anzusehen an diesem Film sind allerdings die diversen Anspielungen auf moderne Technologie. So besitzt die „Gute“ Fee Viviane einen tablet-ähnlichen Spiegel, und erfindet zudem die Spülmaschine sowie den Wäschetrockner auf höchst kreative und witzige Art und Weise. Dass sich im Laufe des Filmes allerdings eine Liebesgeschichte zwischen der Fee und Merlin entwickelt zerstört leider den Mythos um den Magier Merlin, ganz abgesehen davon, dass er und seine Filmpartnerin als Paar doch recht unglaubwürdig wirken.
Ansonsten ist „Merlin“ voll von klischeehafter Musik, die den vorhersehbaren Verlauf der Geschichte nur nochmals unterstreichen tut. Neben einer schauspielerisch wenig ansprechenden Leistung sämtlicher Akteure bietet „Merlin“ zudem ein wahres Feuerwerk an schlechten Spezialeffekten. „Merlin“ ist ein Beispiel für die Art Film, in dem wirklich jeder herumfliegende Gegenstand computeranimiert daherkommt, ohne Berücksichtigung von Schatten und weichen Kanten, und leider so natürlich überhaupt nicht in den Look des Filmes passen tut.
Für drei Stunden Film bietet „Merlin“ definitiv zu wenig Inhalt, und wird generell doch eher für kleinere Filmfreunde geeignet sein. Trotzdem ist „Merlin“ ein durchaus gelungener Film, der so seine Momente vorzuweisen hat.