Um gleich die gängigen Worte der Kritiken über moderne Horrorfilme vorweg zu nehmen. Ja Demonic hat Logilöcher von imenser Größe und seine Charaktere sind keine Leuchten, aber daraus macht er nie ein Geheimnis. Man könnnte ihn so leicht verreißen aber irgendwie gehts nicht, Ne Gruppe Teenies die mit investigativer Absicht in eine jumpscareverseuchte Horrorhütte gehen, um ihren Geisterfetisch zu befriedigen, ist wahrlich nichts neues und doch bringt es „Demonic“ in seinem kurzweiligen 80 Minuten intensiv auf den Punkt und versucht nicht jeden ruhigen Aufbau von schauriger Atmosphäre mit einem Dezibelknaller ausklingen zu lassen. In der ersten Hälfte fungiert das Haus tatsächlich als Spukobjekt und wird ohne große Effekthascherei ausführlich gezeigt, mit all seinen düsteren Ecken und merkwürdige Ereignissen. Dass die Höhepunkt und der Verlauf der Geschehnisse vorhersehbar ist wie gefrorene Wiesen bei Minustemperaturen, muss dem Zuschauer klar sein, wenn doch einige der Schocks sitzen. Um den Film vor dem Absturz auf den Grabbeltisch zu bewahren, sind Maria Bello und Frank Grillo mit von der Partie, wenn auch nur als Mittel zum Zweck.
Seinen wahren Höhepunkt hat der Film jedoch in seinem Finale, mit einem Twist der sicher omnipräsent in der heutigen Filmwelt ist, dafür mit der dadurch verbundenen Überstrapazierung der Ereignisse, so herrlich neben der Spur läuft, dass es dem Zuschauer eine wahre Freude bereitet und man dem Film eigentlich fast gar nicht böse sein kann. „Demonic“ ist wie Fast Food. Schnell zubereitet ohne große Komplikationen, sättigt dafür jedoch famos und ist nach ein paar Stunden schon wieder vergessen, da man erneut hungrig ist. Die Zeit, die man ihn jedoch konsumiert hat meine wahre Freude und Unterhaltung auf höchster gegenspuriger Stufe. Ansprüche über Bord werfen und ab geht die Sause.
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