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Bereits 2013 abgefilmt bekam „Knights of Badassdom“ im Kino nur wenige Vorstellungen, die meistens im Rahmen eines Events stattfanden. Über genauere Gründe lässt sich nur spekulieren. Da sich der Film jedoch ausschließlich an Rollenspieler richtet, wird es wohl an der geringen Interessenbasis gelegen haben.
„Knights of Badassdom“ richtet sich an Rollenspieler und versucht es gar nicht erst einer anderen Sparte recht zu machen. Das Treffen vieler Choaten in einer fiktiven Schlacht auf einem Parkplatz ist kein Szenario für außergewöhnliche Schauspielerei oder Innovation. Zumindest ist die Idee Live-Action von diversen Rollenspielen und Horrorsplatter zu vermischen gar nicht verkehrt und bietet Potenzial für unterhaltsames und hirnloses Spaßkino. Jedoch gelingt die Umsetzung dieser Hybridiserung nicht ganz so, wie man es sich vorstellt. Regisseur Joe Lynch darf sich zwar austoben und zeigen, dass er vom Horrorgenre kommt indem man gerne Menschen zerfetzt (in handgemachter Manier) und den roten Lebenssaft genüsslich celebriert, jedoch findet „Knights of Badassdom“ kein inneres Gleichgewicht. Zuerst nimmt er sich Zeit, um den Hauptplot dementsprechend vorzubereiten, nimmt sich dann aber zu wenig um auch Einblicke in das zu verschaffen, weshalb sich Joe mit seinen Freunden in diverse Kostüme schwingt und mit imaginären Fähigkeiten in den Krieg zieht. Diese Einblicke fehlen natürlich nicht gänzlich, sind jedoch auf Sparflamme reduziert. Wenn der Film dann schnell in den Horrorbereich kommt unterhält er anfangs enorm, flacht dann jedoch imens ab, da man versucht hat Höhepunkte mit Höhepunkten zu kontern. Die deftigen Effekte langweilen nach minimaler Zeit bereits und zum Schluss ist das Geschehen dermaßen überstilisiert, dass man sich als Zuschauer fragt, ob das Turnier nur existiert damit ein Dämon zum Ende hin jeden massakrieren kann. „Knights of Badassdom“ ist keine Rollenspielkomödie mit blutigen Horrorelementen, sondern vielmehr ein Horrorfilm mit einigen komödiantischen Aspekten.
Völlig daneben ist Joe Lynch´s Film aber nicht, da die Raufereien zwischen den Nerds amüsant inszeniert sind und besonders Peter Dinklage und Steve Zahn als Choaten in ihrem Overacting die Highlights repräsentieren. Man kann nicht abstreiten, dass „Knights of Badassdom“ einen gewissen Charme hat, jedoch wird dieser zum Ende leider zu monoton um noch faszinieren zu können. Zumindest bekommt der Splatterfan eine wahre Gaudi der Körperflüssigkeiten zu sehen und einige Szenen, die nicht nur bei der Zielgruppe funktionieren sondern auch den Durchschnittsgucker amüsieren werden. „Knights of Badassdom“ ist weder Highlight noch Katastrophe, jedoch ist er von allem zu wenig, was ihn leider im Durchschnitt untergehen lässt. Für einen gemütlichen DVD Abend reicht er völlig.
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