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A Nightmare on Elm Street

von Sean Theumer

Selbstverständlich dachte sich auch die moderne Filmwelt, dass es profitabel wäre einen alten Horrorschinken in ein neues Gewand zu verpacken, um auch die neue Generation an klassische Horrorgestaltenheranzuführen. Oftmals misslingt es, doch manchmal ist auch das Remake von guter Qualität wie hier bei „A Nightmare on Elm Street“.

Dabei erweitert man das Spektrum des modernden Pizzagesichts Freddy Kruger, indem man hier die Vergangenheit offenbart und einige unbekannte Geschichten erzählt. Zumindest kann man hier keine fehlende Kreativität unterstellen, denn der Versuch einem Killer Profil zu verschaffen gelingt souverän, wenn es auch hier an Tiefgründigkeit fehlt. Auch das Zeitalter der Technik erlaubt eine bessere Verschmelzung zwischen Traum und Realität und so sind zwar die Meuchelszenen mit etwas CGI-Blut aufgemotzt, doch versauen diese den Gesamteindruck nicht! Denn auch wenn man vom ermüdenden CGI-Quatsch heutzutage leider etwas geblendet ist, präsentiert man hier handgemachte Effekte (insbesondere ein Kehlenschnitt zu Beginn wirkt erstaunlich echt). A Nightmare on Elm Street ist glücklicherweise kein weichgespültes PG-13 Remake geworden, sondern bietet blutige Unterhaltung und steht in diesem Punkt dem Original in nichts nach.

Doch leider kann die Figur, weswegen das Original überhaupt zu dem geworden ist, was er letztendlich ist nicht überzeugen. Jackie Earle Haley fehlt es an Groove und Präsenz, die er mit seiner merkwürdigen Maske leider nicht bieten kann. In die Fußstapfen von Robert Englund schafft er es nicht (was auch ein Wunder gewesen wäre) und bleibt leider auch erstaunlich blass. Auch die Schockeffekte beziehen sich meist nur auf überlaute Töne, die die Tonspur ordentlich demolieren. Zumindest schafft es Regisseur Samuel Bayer manchmal eine recht ungemütliche Atmosphäre zu schaffen und mit knapp 90 Minuten Laufzeit bietet er manchmal kurzweilige aber auch nervtötende Unterhaltung. Anstatt sich die Ohren zu verschließen sollte man lieber dafür sorgen, dass die Tonspur nicht zu laut ist und sich die Nachbarn beschweren.

Für Freddyneulinge dürfte A Nightmare on Elm Street problemlos funktionieren, für die alten Horrorveteranen jedoch ist er nur ein mildes Lüftchen. Auch wenn das Remake nur einen recht bescheidenen Kruger bieten kann und auch mit Schockmomenten recht einfallslos daherkommt, sorgen insbesondere die investigation der Vergangenheit von Freddy, die konsequente und kompromisslose Inszenierung und das fiese Ende für einen netten Abend. Komplett misslungen sieht anders aus!

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Alle Bildrechte obliegen dem Verleih ©Warner Bros.

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