Zweifellos gehört Ridley Scott’s Blade Runner zu den hochwertigsten und beeindruckendsten Werken der Filmgeschichte. Mit Ryan Gosling wurde wohl eine Idealbesetzung für die dystopische Metropolenvision im Film noir-Stil gefunden. Nachdem bekanntlich auch Dennis Villeneuve (Arrival) als Regisseur und Ur-Hauptdarsteller Harrison Ford, sowie Scott selbst als ausführender Produzent an dem Sequel beteiligt sind, scheinen jegliche hohen Erwartungshaltungen verständlich zu sein. Selbstverständlich kommt dabei die Frage auf, welch einen inhaltlichen Zweck die Fortsetzung zu einem solchen Meisterwerk wie Blade Runner haben kann. Schließlich fragt die vollkommenste Fassung des Filmes, der Final Cut, keineswegs nach einer Weitererzählung. Ganz im Gegenteil: Das fortführende und eben auch konventionelle Ende der ursprünglichen Kinofassung wurde bewusst entnommen. Welches Licht letztlich Blade Runner 2049, dessen Handlung dreißig Jahr nach Teil eins spielen, auf den Vorgänger und auf das Schicksal von Deckard wirft, ist nach dem ersten Teaser heiß zu spekulieren. Zu hoffen sei, dass es kein Desaster á la Episode VII wird. Ob es dennoch zu einem bloßes Machwerk im kopierten Stil oder gar wieder zu einem philosophischen Kunstwerk kommt, sei bis zum 05.10.2017 abzuwarten.
1,5K
Robin Längert
Geboren 1998 in Berlin. Ob ein surrealistischer David Lynch, ein terrorisierender Rob Zombie, ein eskapistischer Jean-Pierre Melville, ein aufgedrehter Billy Wilder, ein romantischer Barry Jenkins, ein verstörender Gaspar Noé, ein gespenstischer Christian Petzold oder kontrolliertes Erzählkino á la Clint Eastwood, S. Craig Zahler und David Cronenberg - von Martin Scorsese über Louis Malle bis hin zu Alfred Hitchcock, Denis Villeneuve oder William Friedkin; die Begeisterung zur cineastischen Vielfalt nimmt kein Ende.
previous post
Shut In
next post