Das zehnjährige Jubiläum der 31 Days of Fright neigt sich für mich dem Ende. Morgen erwarten wir noch den großen Abschlusstext von Sean und können endlich jenen Tag feiern, auf den wir nun seit 30 Tagen hinfiebern. Um mich im besten Sinne zu verabschieden, habe ich einen ganz besonderen und sehr persönlichen Film ausgewählt, der endlich seinen Einzug in Frights erhält: Das Ding aus einer anderen Welt von John Carpenter.
Der Kultregisseur ist sicherlich für jeden Cineasten von Bedeutung, der sich gleichermaßen auch für das Horrorgenre faszinieren kann. Denn an Carpenter kommt man in der Filmgeschichte nur schwer vorbei. Sein Slasher-Klassiker Halloween – Die Nacht des Grauens hat nicht nur jenes Subgenre endgültig manifestiert, das seither jedes Jahrzehnt mit seinen eigenen Dynamiken dominiert, sondern setzte auch dem Tag des Schreckens ein namentlichen Denkmal mit seiner ultimativen Verkörperung des Grauens, Michael Myers. Für Carpenter folgte ein Jahrzehnt voller Erfolge und Sternstunden, womit wir nun zu dem persönlichen Teil komme.
Zu einer Zeit, in der sich meine Leidenschaft für Film immer mehr vertieft hat (im Alter zwischen 10 und 13 Jahren), gab es nichts Spannenderes als am Wochenende spät in der Nacht all die Genrefilme zu sehen, die im Fernsehen ab 1 Uhr nachts ohne Werbeunterbrechung liefen. Zu denen gehörten From Dusk Till Dawn, Poltergeist und Payback, aber auch John Carpenetrs Big Trouble in Little China, Halloween, Die Mächte des Wahnsinns oder eben auch Das Ding aus einer anderen Welt. Zur selben Zeit holte auf DVD The Fog – Nebel des Grauens, Sie leben und Die Fürsten der Dunkelheit nach. All das wurde zu einem der vielen Fundamente für meine Faszination für Film. Und eins kann ich sagen: Diese Begeisterung wurde seitdem nur noch größer.
Was wurde nicht bereits alles zu Carpenters Science-Fiction-Klassiker gesagt? Selbstverständlich ist es Ennio Morricones bahnbrechender Score, der mit seinen perkussiven Klängen und zurückhaltend-lauernden Tönen sich geradezu in die paranoide Grundstimmung der Story einbettet. Deutlich ikonischer sind noch die praktischen Spezialeffekte, die trotz ihres Alters heute noch schockieren und begeistern. Selbst das Drehbuch schöpft das beste aus seinen minimalistischen Mitteln und kreiert eines der besten Kammerspiele aller Zeiten, das maßgeblichen Einfluss auf einen von Quentin Tarantinos besten Filmen, The Hateful Eight, hatte. Dieser Film ist tatsächlich eine Sternstunde des Kinos. Und eine unsterbliche Inspirationsquelle für das Medium Film. Und auch für mich.
Damit komme ich zum Ende meines Textes. Denn nach vielen unvergesslichen Fright-Jahren muss ich mich nun verabschieden. Es war die letzten Jahre immer schwerer im Oktober die Zeit zu finden für diese vom Herzen kommende Reihe. Und da nun die 10 Jahre gefüllt sind (und ich selbst meine 2017 gestartete Freitag der 13.-Reihe mit Jason X endgültig vollendete), kann ich dieses Kapitel nun schließen. Vielleicht kribbelt es doch nochmal in den Fingern und ich reaktive meinen Fright- und Filmgeek-Ruhestand. Doch bis dahin möchte ich mich nochmal, und vermutlich ein letztes Mal, bei allen Geeks und Freaks bedanken, die diesen Horrormonat schon seit Jahren verfolgen und mitlesen. Und am meisten möchte ich mich bei Sean bedanken, der diese Seite nicht nur ins Leben gerufen hat, sondern sie auch jedes Mal mit neuem Leben erhellt. Und dass durch so einen simplen, kleinen Blog eine so wichtige Freundschaft entstanden ist.
Empfehlenswert für Halloween, weil dieser eiskalte Horrorklassiker immer noch jedes Publikum begeistern kann mit einer unentziehbaren Atmosphäre und einer zähneknirschenden Spannung, die dank Regie, Drehbuch, Score, Effekte und Cast eine vollkommende Wirkung erzielen. Ein ultimativer Halloween-Film!
Regie: John Carpenter
Drehbuch: Bill Lancaster (basierend auf einem Roman von John W. Campbell)
Produktion: David Foster, Lawrence Turman
Darsteller: Kurt Russell, Keith David, A. Wilford Brimley, T. K. Carter, David Clennon
Bildgestaltender Kameramann: Dean Cundey
Komponist: Ennio Morricone
Altersfreigabe: ab 16
Laufzeit: 109 Minuten
Veröffentlichungsjahr: 1982
Budget: 15 Mio. USD
Box Office: 19,9 Mio. USD (Nordamerika)
Alle Bildrechte obliegen dem Verleih ©Universal Pictures.