In einer düsteren, apokalyptischen Zukunft müssen die wenigen verbliebenen Menschen um ihr nacktes Überleben kämpfen.
„Der letzte Kampf“ ist das filmische Debut des später großen französischen Regisseurs Luc Besson. Besson drehte hier gleich zu Beginn seiner Karriere seinen wohl anspruchsvollsten und schwierigsten Film überhaupt. Komplett in schwarzweiß gefilmt präsentiert der damals noch junge Franzose dem Zuschauer eine eiskalte und erschreckende Zukunftsvision. Die Gründe für die Ursachen der apokalyptische Welt werden nicht näher erläutert – wie denn auch, im ganzen Film fällt nämlich gerade mal ein einziges Wort. Besson beschränkt sich stattdessen auf eine Verhaltensstudie über den Menschen selbst, die sich nicht auf dessen Fortschritt stützt, sondern auf das komplette Gegenteil. Der Mensch in Bessons Zukunft hat das Sprechen verlernt, er hat die Fähigkeit der Teamarbeit verlorenen, er wird zum Tier, was nur ans Überleben und die Fortpflanzung denkt degradiert. Der Mensch Bessons hat all die Eigenschaften verloren, die den Menschen menschlich machen. Der Mensch ist rückschrittig geworden. Durch diese Vision des Regisseurs fällt das sehr gering ausfallende Budget von „Der letzte Kampf“ nicht weiter auf – im Gegenteil: „Der letzte Kampf“ wirkt überraschend modern und professionell gefilmt, was auch an der nach wie vor überzeugenden Authentizität liegen mag. Überzeugen tut „Der letzte Kampf“ insbesondere durch seine ästhetische Optik und den anarchisch klingenden Soundtrack von Eric Serra. Besson erzeugt durch diese audiovisuellen Aspekte ein Gefühl der Beklommenheit und der Abstraktion. Seine Welt wirkt, als wäre sie unserer Lichtjahre entfernt und gleichzeitig doch so nah wie nur irgend möglich. Doch nicht nur für Luc Besson war dieser Film der Durchbruch; einer seiner Akteure, der hier eher als Nebenrolle agiert, konnte sich ebenfalls glücklich schätzen an diesem Werk mitgewirkt zu haben. Die Rede ist von Jean Reno, der sich insbesondere schauspielerisch, aber auch optisch und charismatisch von seinen Kollegen in „Der letzte Kampf“ abhebt. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass ausschließlich er den Weg zu einer großen Filmkarriere geöffnet bekam.
Luc Bessons stellt in „Der letzte Kampf“ eine schockierende Zukunftsvision der Welt und der Menschen vor, die sowohl zum Nachdenken wie zum Staunen anregt. Staunen darüber, wie Luc Besson unsere Welt abstrakt und anarchisch darstellt ohne sie dabei nicht authentisch wirken zu lassen. Ein verdammt starkes Kinodebut!