Durch eine Ehe mit der kontrollsüchtigen Meredith ist für Jason auch eine Partnerschaft in der Kanzlei seines Schwiegervaters in spe gesichert. Dessen Großvater Dick allerdings nötigt seinen spießigen Enkel noch kurz vor dessen Hochzeit, ihn nach Daytona zum Spring Break zu fahren – mit verheerenden Folgen.
„Dirty Grandpa“ ist eigentlich genau das, was man erwartet hat, wenn man Trailer sowie Inhlatsangaben und Titel des Filmes betrachtete. Eine wahre Orgie an Flachwitzen und Fäkalhumor, die sich gar nicht darum bemüht, in irgendeiner Art und Weise noch ein letztes bisschen Niveau übrig zu haben. Bemüht, wohl gemerkt. Denn witziger Weise schafft es „Dirty Grandpa“, im Gegensatz zu anderen Vertretern des Fäkalhumorgenres, mehr Niveau zu bieten als im Genre gewohnt. Das Niveau soll allerdings keineswegs auf den Humor bezogen sein, denn der behält konstant seine unterirdische, aber irgendwie dennoch witzige Schiene bei. Ebenso wenig auf die zwischenmenschlichen Konflikte, die an Kitsch kaum noch zu überbieten sind, und auch Robert De Niro ist in „Dirty Granpda“ alles andere als die Personifizierung dessen. Nein, das Niveau (falls man das überhaupt schon so nennen kann) taucht vielmehr in der Entwicklung des Charakters Jason auf. Jason, der, wie sein Großvater rasch erkannt hat, noch keine Entscheidung in seinem Leben aus freien Stücken treffen konnte, entwickelt sich vom pflichtbewussten, aufstrebenden Anwalt zu einem Menschen, der mit dem Herzen handelt. Je mehr Zeit Enkel und Großvater miteinander verbringen, umso mehr fällt von Jason der Drang ab, alles tun zu müssen, ohne es zu Hinterfragen. Dazu zählen Dinge wie seine Frau stündlich anzurufen, Anwalt werden zu müssen oder auf eine Party einfach mal die Sau raushängen zu lassen. Wie Sean Brummel sagen würde: einen Scheiß muss er! Mit der Zeit hört Jason zunehmend auf sein Herz, bekämpft sein inneres Mussmonster und wird nach und nach immer mehr zu dem Menschen, der er im Herzen ist. Dass diese Entwicklung allerdings nur sehr oberflächlich dargestellt wird ist nicht weiter verwunderlich, denn die Produzenten legten den Fokus ganz offensichtlich auf den Kaka-Pipi Humor und die niveaulose Kreativität. Glücklicherweise.
„Dirty Grandpa“ ist deutlich besser geworden, als man befürchtete. Für einen gemütlichen Abend mit Bier (wobei eine Ersetzung durch ein paar Shots Jägermeister sicherlich besser wäre) und Kumpels genau das richtige, denn Spaß machen tut dieses Ding unumstritten! Wobei ich schon jetzt das ungute Gefühl habe, dass uns in spätestens drei Jahren die Fortführung hiervon erwarten dürfte.