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Duell

von Sean Theumer

1971

Steven Spielberg ist 25 Jahre alt und gibt seinen Regieeinstand mit einem in retrospektiver Ansicht doch eher untypischen Film. Seine Vita platzt förmlich durch Spektakel und aufwändige Abenteuer. Doch sein Erstling ist ein waschechter Thriller mit Hitchcock-Allüren, der aus einer simplen Prämisse für damalige Verhältnisse doch eine ganze Menge herausholt. Duell entstand ursprünglich fürs Fernsehen mit einem kleinen Budget und minimalistischen Mitteln. Bestehend aus wenig Dialogzeilen geht es um Suspense. 

Interessant wird es allerdings wenn man betrachtet wie Duell die Filmwelt aufwirbelte und wie Spielberg es schaffte noch 30 Jahre später das Filmemachen prägte. Wie viele Regisseure können das von ihrem Debüt sagen? Ohne Duell gäbe es wohl Joyride aus dem Jahr 2000 nicht, selbst die Bedrohungslage in Jeepers Creepers wäre nicht so effektiv gewesen und eine wunderbare King of Queens Episode indem Doug von einem Eiswagen terrorisiert wird, hätte nie das Licht des Röhrenfernsehers erblickt.

Für David sollte es eine entspannte Fahrt durch Kalifornien werden in seinem roten Plymouth Vailant als er aus dem Nichts von einem LKW Fahrer terrorisiert wird. Was zu Beginn nur nach leichter Provokation durch gerissene Überholmanöver aussieht, ändert sich schlagartig als der Truckfahrer nicht mehr verschwindet und David auf Schritt und Tritt verfolgt. Duell besteht aus wenig Dialog und reiht eine Spannungsszene an die Andere, was sich als recht effektiv bestätigt, weil Spielberg dem Bösen nie ein Gesicht verleiht. Alles was der Zuschauer über das Böse weiß, spiegelt exakt das wieder was der Protagonist weiß. Cowboystiefel und Führer eines tonnenschweren Stahlmonsters.

Das sorgt für effiziente Spannungsszenen, wobei gerade das Rätselraten in einem Diner selbst Hitchcock stolz gemacht hätte. Gerade hier spielt Duell mit Paranoia und Erwartungshaltung und hat einige nette Überraschungen bereit. Dabei sollte man sich aber gerade heute darauf einlassen, dass die Sehgewohnheiten vor glatt 50 Jahren noch komplett anders waren und gerade Joyride als moderne Variation deutlich effektiver war. Auch die Fernsehherkunft ist bemerkbar, da Duell in seiner Ursprungsform nur 74 Minuten lang war. Um eine Kinofassung zu kreieren wurden 15 Minuten nachgedreht. 

Duell hat einen Pluspunkt, der ihm zu dem macht, was er ist. Die Regie von Steven Spielberg. Er zeigt hier die unglaubliche Menge an Begabung und handwerklichem Geschick, die er besitzt, zusammen mit dem Versprechen von größeren Dingen, die in den späteren Jahren von ihm kommen sollten, was tatsächlich viel größer ausfiel als erwartet. Die Cinematographie ist ebenfalls spektakulär in Szene gesetzt, da Spielberg hier clevere Kamerawinkel benutzt, einschließlich brachialer Weitwinkelaufnahmen, die das Machtverhältnis zwischen PKW und LKW beeindruckend darstellt.

Auch wenn Duell heute nicht mehr vollständig funktioniert, ebnet das Finale hier den zukünftigen Weg eines aufstrebenden Regisseurs. Bombast und Effektspektakel vereinen sich hier zu einer Show mitsamt wahnsinniger Stuntarbeit. Das dürfte schon damals Lust auf mehr gemacht haben. Heute ist das immer noch ein spannender Film, der allerdings durch moderne Beispiele einiges an Effektivität eingebüßt hat. 

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Duell 1971

Regie: Steven Spielberg 
Drehbuch: Richard Matheson 
Darsteller: Dennis Weaver 
Score Composer: Billy Goldenberg 
Cinematographer: Jack A. Marta
Altersfreigabe: 16
Lauflänge: 90 Minuten
Erscheinungsjahr: 1971
Budget: 450.000$
Box-Office: Unbekannt

Die Bildrechte obliegen dem Verleih ©Universal Pictures 

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