Wir nehmen Abschied von diesempassenden Freitag der 13.-Wochenende, indem wir einen Ringkampf eröffnen. Ein Mash-Up zweier Ikonen: In der linken Ecke heute mit Freddy Kruger und in der rechten Ecke unser vorgestriges Geburtstagskind Jason Vorhees. Freddy vs. Jason erschien im Jahr 2003, als die Freitag der 13. Reihe noch immer nicht aus den Köpfen gestrichen war. 2001 erschein mit Jason X ein abgefuckter Weltraumslasher, der bei Kritikern gnadenlos durchfiel. Auch Freddy vs. Jason überzeugte bei der Fachpresse überhaupt nicht, konnte aber gerade in Amerika mit einem Einspiel von 82 Millionen Dollar überzeugen, auch wenn es nach dem überragenden Start ein durchaus enttäuschendes Ergebnis ist.
Freddy vs. Jason ist nunmal der erwartete Fanservice und bemüht sich gar nicht erst, es jemandem recht zu machen, der (wie auch immer das möglich sein kann) nichts mit dem Freitag der 13. und Nightmare on Elm Street Franchise anfangen kann. Gleichzeitig funktioniert Ronny Yus Funsplatter aber auch als parodistischer Akt auf das Slashergenre, wenn auch nicht in dem postmetaphorischen Umfang, wie es beispielsweise Scream lieferte. Es laufen jede Menge Stereotypen durch die Gegend, die hysterisch herumschreien, dumme Entscheidungen treffen und herzhaft ausbluten, wenn sie auf beide Antagonisten treffen.
Sie haben es schließlich auch nicht leicht in ihrem amerikanischen Kaff, denn Freddy möchte unbedingt wieder als Terrorfigur in den Träumen der Jugendlichen manifestiert sein, doch verschwenden sie keinen Gedanken an ihn, da ein Machetenschlitzer mit Hockeymaske durch die Straßen zieht und wehrlose, besoffene Teenager schlachtet. Die Storyline ist Programm, der Anspruch ist unter aller Würde und doch bereitet dieses ultrabrutale Geschnetzel unheimlich Laune. Am Set sollen wohl 1200 Liter Kunstblut geflossen sein und das merkt man deutlich.
Während sich der letzte Akt mit dem Kampf von Freddy und Jason beschätigt bleibt vorher gut eine Stunde Zeit für Teenager. Die Kills sind deftig, richtig blutig und äußerst amüsant. Das ist alles jedoch nur Beiwerk für die Klopperei am Ende, bei der sich in Traumwelten geprügelt und gefoltert wird, dass die Heide wackelt. Warum sich die Narration jedoch auch da noch für einige Teenager interessiert bleibt ein Mysterium. So bleibt zwischen den Morden und Schlägen zu viel Leerlauf die den Film ausbremsen und die eigentlich knackige Laufzeit von 96 Minuten spürbar machen. Vielleicht bekommt man das aber bei der Hopfeninfusion auch nicht mehr mit, denn Freddy vs. Jason ist ein Stimmungsfilm, der bei einer geselligen Runde mit Freunden und kühlem Pils perfekt aufgeht. Kein Meisterwerk, aber gute Hausmannskost.
Empfehlenswert für Halloween weil: Zwei der größten Slasherikonen wollen sich das Fressbrett polieren! Und das mit viel Blut, parodistischem Einschlag und ordentlich Spaß. Zumal ist es eine Möglichkeit Robert Englund nochmal als Freddy Kruger zu sehen. Und wenn das einem Horrorfan nicht reicht, können wir auch nicht mehr weiterhelfen.
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