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Gladiator

von Sean Theumer

Morgen ist es soweit und mit Gladiator 2 (erste Previews) erscheint knapp 25 Jahre später eine Fortsetzung, um dessen Relevanz wir uns erst am Donnerstag kümmern. Als Ridley Scott im Jahr 2000 Gladiator auf die Filmwelt losgelassen hat, konnte man eigentlich nicht ahnen welchen filmhistorischen Wert der Film einmal einnehmen wird. Neben der Krönung als besten Film bei der darauffolgenden Oscar-Verleihung belebte er den klassischen Sandalenfilm in den frühen 2000er wieder und zählt auch heute noch bei vielen als einer der besten Filme aller Zeiten. Wir wagen einen aktualisierten Blick darauf:

In einem recht häufigen, wenn auch sehr aus der Zeit gefallenen, Spruch liest man immer wieder: „Frauen weinen bei Titanic. Echte Männer bei Gladiator“. Die Geschlechtersache mal ganz außer Acht gelassen, berührt Gladiator da natürlich einen Nerv indem er verletztliche Männer zeigt. Und auch die Klaviatur der Emotionalität beherrscht er hervorragend, doch gibt es hier besonders einen Aspekt, der die Seherfahrung auch heute noch zu etwas ganz Großen macht. Er guckt sich immer noch wie ein waschechter Blockbuster.

Episch aufgeladen in seinen gigantischen Bildern, dem Hang zu praktischen Sets und Kulissen, einer simplen wie effizienten Rachegeschichte, die jedoch so stilsicher inszeniert ist mit einer Wucht in seiner Audiovisualität, dass man sich ihrer Wirkung kaum entziehen kann. Hans Zimmer hat hier eines seiner besten Werke geschrieben und untermalt die Szenen mit Epik. Was aber auch heute noch auffällt ist die Unübersichtlichkeit der Action, die zu sehr auf Handheld mit Kontinuitätsfehlern und extremen Close-Ups ausgelegt ist, dass jede Geographie in den Arenakämpfen verloren geht. Da können auch die deftigen Effekte, Streitwagen, Muskelprotze und Tiger nichts dran ändern.

Aber immer wenn man sich daran zu satt sehen könnte, nimmt die Leinwandpräsenz von Russel Crowe einen komplett ein und wirft uns zurück in die Dramatik der Geschichte. Das ist am Ende natürlich dick aufgetragen, aber funktioniert eben auch hervorragend, nicht unerheblich wegen des zeitlosen Musikstückes „Now we are free“ von Hans Zimmer und Lisa Gerrard. Letztendlich brauchen wir euch nicht erzählen wie Gladiator ist. Viele schätzen ihn, viele lieben ihn. Er gibt uns ein Gefühl von Film, das es heute leider kaum noch gibt und in diesem Jahr aufgrund seiner Bilder und Haptik nur von Dune 2 greifbar gemacht wurde. Und doch bleibt etwas Angst zurück.

Wie will Ridley Scott dieses Gefühl mit Gladiator 2 zurück holen oder wie modernisiert er es? Wie wird eine Geschichte, die in sich so perfekt abgeschlossen war, fast ein Vierteljahrhundert fortgesetzt? In zwei Tagen werdet ihr es erfahren! Solange bleibt die Erinnerung an einen der wegweisendsten Blockbuster dieses Jahrtausends, der auch heute noch hervorragend funktioniert.

Die Bildrechte obliegen dem Verleih ©Universal Pictures Germany GmbH

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