Manchmal klingt eine Idee auf dem Papier so gut dass es unmöglich ist dass diese scheitert. Während Seth Rogen & Co. uns seit mehreren Jahren Jährlich immer wieder die gleichen Filme servieren wurde es endlich Zeit für eine Änderung der Perspektive. Mit Good Boys kommt ein Film in die Kinos der aus kindlicher Sicht die gleichen Probleme schildert ohne dabei jedoch auf vulgäre Sprache, anzügliche Witze oder Gewalt zu verzichten. Und man muss zugeben, dass die Idee dahinter tatsächlich eine Menge an Potenzial verspricht nur leider kann das Endprodukt kaum noch Raffinesse aufweisen.
Wenn man verlangt, dass sich Kinder wie Erwachsene verhalten, geht man damit gleichzeitig das Risiko ein eine erhebliche Menge an Authentizität zu verlieren. Jacob Tremblay und seine Freunde sollen natürlich süß in ihrer Naivität wirken doch gleichzeitig ungehemmt in Wort fassen was auch immer in ihrem Kopf herumgeistert. Und da tut sich das erhebliche Problem auf dass jeder einzelne Dialog so klingt als würde er abgelesen werden. Noch dazu schafft es das Drehbuch nicht mit konstanter Dichte für wirkliche Lacher zu sorgen.
Dabei musste man selbstverständlich nicht erwähnen dass Handlung und Charakterentscheidungen aus einem einzigen Klischee entspringen. Das muss jedoch nicht zwingend schlecht sein immerhin gibt es genug Filme die es mit ihrer charmanten Art und Weise schaffen den Zuschauer für sich zu gewinnen. Bei Good Boys funktioniert das jedoch nur in den seltensten Fällen. Ja der Film hat einige gute Brüller und Gags bei denen man teilweise noch Minuten danach schmunzeln muss aber wie bereits erwähnt auch etliche Rohrkrepierer. Wenn spätestens zum Schluss die Welt wieder durch eine rosarote Brille betrachtet wird und jeder vorausgegangene Konflikt im Sinne einer Friede Freude Eierkuchen Reunion geopfert wird bildet das den endgültigen Beweis dafür, dass auch Good Boys nur Klischee sein will. Und da wird es umso deutlicher klar wie schade es ist dass von den anarchischen Eindrücken des Trailers nicht viel übrig geblieben ist.
Selbst ein spielfreudiges Ensemble kann da nicht vom Mittelmaß retten. Good Boys wird seine Fans finden und sicherlich im Gesamteindruck ein Erfolg werden doch auch er reiht sich nahtlos in die Tendenz des aktuellen Kinojahres ein: wir haben ein erhebliches Problem mit durchschnittlichen und grottenschlechten Filmen dieses Jahr. Doch eine Sache sollte zuletzt angemerkt werden: Keith L. Williams ist großartig.