Hell Fest versucht den Neustart einer Slasherwelle. Ok, das war äußerst übermütig, denn zumindest wäre er gerne der Startschuss dafür. Jedes Poster, das man im Netz zu diesem Film findet erinnert an 80er Jahre VHS-Cover und sehen wirklich schmackhaft auf. Doch sobald man sich in die Regiezeile verirrt, fällt der Name unfreiwillig brutal ins Gesicht. Gregory Plotkin. Der Mann, der es geschafft hat mit Paranormal Activity: Ghost Dimensions jeder vorherigen Film dieser Schundreihe zu überbieten soll sich nun an der Wiedergeburt des Slashers versuchen.
Zu Beginn aber immerhin das Positive. Wenn die Blumhouse-Ära eine gute Sache hervorgebracht hat, ist es die Produktion von kostengünstigen Horrorfilmen die jedoch hochqualitativ gefilmt werden. Auch Hell Fest liegt mit seinen 5,5 Millionen Dollar Budget direkt im Rahmen und bietet wirklich tolle Filmsets für diesen Betrag. Der gewählte Ort versprüht eigentlich so monströs viel Potenzial, dass man es gar nicht hätte verkacken können. Ein Killer soll Jugendliche in einem Horrorpark zu Halloween jagen und meucheln. Dabei wirken die ersten zehn Minuten auch wie eine Persiflage auf das gegenwärtige Horrorkino.
Seit Jahren wird im Mainstream in bester Geisterbahn-Manier versucht den Zuschauer so oft wie möglich mit lauten Pop-Ups zu erschrecken. Hier läuft ein Charakter durch eine Geisterbahn und wird unzählige Male erschreckt, bis sie selbst vollends genervt ist. Doch was passiert im Verlauf des Filmes? Wirklich jeder Spannungsansatz mit einem Static-Sound zerstört und dabei hat Hell Fest wirklich Szenen mit Potenzial. Stattdessen beugt er sich dem Zwang und lässt seine untalentierten Darsteller durch ein Maze voller wirkungsloser Jump-Scares rennen und ist dabei wirklich richtig richtig lahm.
Denn selbst wenn ein Slasher durch seine Machart des öfteren komisch wirkt (Sleepaway Camp 1&2 sind inszenatorisch völliger Schmarn aber haben ihren extremen schlockigen Charme) kann es durch seine Schauwerte noch einige Punkte gut machen. Und auch da versagt Hell Fest kläglich. Die Kills sind uninspiriert, handzahm und aus vielen Filme vorher bereits bekannt. Nichts neues an der Slasherfront. Nur gähnend langweiliges, kalkuliertes Meucheln mit einer absolut unerträglichen und peinlichen Bex Taylor-Klaus, die so penetrant versucht die nächste Scream-Queen zu werden. Das beschreibt das Unterfangen von Hell Fest ebenfalls am Besten. Aber bitte nicht die tollen Kulissen zerstören, ein talentierter Regisseur könnte daraus vielleicht nochmal was richtig fettes machen!
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