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Jurassic World: Das gefallene Königreich

von Sean Theumer

Es war schon überraschend, dass Jurassic World im Jahr 2015 über 1,5 Milliarden Dollar weltweit einnahm. Indie-Regisseur Colin Trevorrow verärgte uns damals, denn seine Anbiederung an lustlose Sommerblockbuster ließ alles vermissen, was wir an Jurassic park so liebten! Suspense und Gefühl. Mit Jurassic World: Das gefallene Königreich kommt nun ein Werk des spanischen Regisseurs J.A Bayona, der eigentlich prädestiniert für das Franchise erscheint. Mit Das Weisenhaus inszenierte echt spannenden Mysteryterror, mit Sieben Minuten nach Mitternacht einen emotionalen Schlag in die Magengrube. Konnte er nun seine Raffinesse auf Jurassic World übertragen und an den Höhenflug des Meisterwerkes von 1993 erinnern?

Mit Sicherheit wäre das irgendwie möglich gewesen, wenn Bayona auch nur eine Sekunde die Möglichkeit bekommen hätte, seine eigenen Fähigkeiten umzusetzen. Jurassic World: Das gefallene Königreich stinkt aus jeder Pore nach Studioarbeit, die sich nahtlos an die Lustlosigkeit des Vorgängers anschließt. Immerhin, Hardcore-Fans gehen ja sowieso nur ins Kino und geben 15€ für eine Kinokarte aus, um möglichst viele Dinosaurier in Action zu sehen. Kein Wunder also, dass der erste Trailer den kompletten Vulkanausbruch gespoilert hat, um zum Kreiswichsen einzuladen. Aufgrund einiger Beschwerden wurde gesagt, dass jener Trailer lediglich die ersten 50 Minuten des Filmes zeigt. Im zweiten Trailer gab es als Ergänzung zum Vulkan etliche Ausschnitte aus einer Villa und schon hat man den kompletten Film auf dem Teller.

Jurassic World: Das gefallene Königreich Review

Jurassic World: Das gefallene Königreich besteht nämlich nur aus diesen zwei Szenarien und ist so mutlos aus Standardmotiven zusammengebastelt und innerhalb seiner Inszenierung so dermaßen inkonsequent, dass es schmerzt, was aus einem revolutionären und spannenden Blockbuster geworden ist. Alle Charaktere entstammen éinem blassen Reißbrett, Bryce Dallas Howard und Starlord langweilen sich durch diesen Film und die 45 Sekunden mit Jeff Goldblum repräsentieren den Cash-Grab, der wahrscheinlich in den kommenden Wochen unseren Supermarkt einnimmt. Visuell ist Jurassic World: Das gefallene Königreich ein riesiger digitaler Klumpen, der Menschen wie Antikörper durch animierte Szenerien jagen lässt und nur in wenigen Szenen die echte Animatronik der Modelle zum Vorschein kommen lässt. Hinzu kommt, dass der Film eindeutig auf ein jüngeres Publikum zugeschnitten ist.

Steven Spielberg verstand es jedoch, spannende Horrorsequenzen mit leichtem Humor zu verbinden und dennoch dafür zu sorgen, dass uns die Schicksale der Protagonisten nicht egal sind. In Jurassic World: Das gefallene Königreich haben wir lediglich eine konstante Inkohärenz. Kalkulierte Witze treffen auf dunkle Spannungssequenzen, die jedoch immer dann aufgelöst werden, sobald die Stimmung zu bedrohlich wird. Gleichzeitig gibt es etwas Action (die jedoch bereits in jedem Trailer komplett gezeigt wurde) und ein politisches Statement. Denn so muss man ja heutzutage hochbudgetierte Filme drehen. Starke Frauen dürfen nicht einfach nur starke Frauen sein, sie müssen es in jeder Dialogzeile herausschreien. Ein Comicrelief muss die Stimmung immer durch dummes Benehmen auflockern.

Somit wird erneut die aktuelle Blockbusterkrise deutlich repräsentiert und es ist wirklich schade, dass J.A Bayona nichts von seiner Talenten zeigen durfte. Jurassic World: Das gefallene Königreich ist verschwendete Lebenszeit. Ein mutloses, teures und langweiliges Laborfilmchen, dass sein Geld problemlos einspielen wird und mit Sicherheit zeigt uns Colin Trevorrow in drei Jahren erneut wie man es nicht macht. Fakt ist jedoch, dass uns als Fans hier einfach nur das Herz blutet.

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Die Bildrechte obliegen dem Verleih ©Universal Pictures Germany

 

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