16 Jahre sind vergangen, seitdem der von Stefan und Kai vertriebene Pizzaladen Lammbock mit seiner Pizza Gourmet den Drogenkonsum von Würzburg abdeckte. Stefan hatte die Stadt damals verlassen, um ein Strandcafe zu eröffnen und paffte mit Kai genüsslich einen letzten Joint vor dem Abschied. Während Kai mit Frau und Aufziehsohn immer noch den alten Zeiten nachtrauert, steht bei Stefan eine Hochzeit in Dubai an. Die Eltern seiner Frau sind wohlhabend und lassen ihn ein Strandcafe eröffnen auf den Dächern eines Wolkenkratzers. Doch er muss nochmal nach Würzburg um seine Geburtsurkunde zu holen und erkennt, dass der Unterschied zwischen Lommbock und der Originalpizzeria lediglich im zweiten Buchstaben liegt.
Lommbock ist ein kleiner Beweis dafür, dass die deutsche Filmlandschaft gar nicht so im Arsch ist, wie es bei einer oberflächlichen Beobachtung immer zu sagen ist. Avancierte der Vorgänger im Laufe der Jahre zum echten Kultfilm, liegt eine gewisse Last auf den Schultern. Natürlich gilt es die Fan-Erwartungen zu stillen, andererseits jedoch auch um einen eigenständigen Vibe. Und wie könnte man es besser beschreiben als folgendermaßen: Lommbock fühlt sich so an wie die THC-Getränkte Gesprächssession über mehrere dunkle Stunden mit einem Freund den man seit 16 Jahren nicht mehr gesehen hat.
Zum einen fühlt es sich familiär an, denn nahezu alle Gegebenheiten, die das grüne Leben in Würzburg so frohlockend machten, sind auch immer noch da. Die Ex-Freundin, der abgeranzte Wohnwagen vor dem Etablissement, der tourettekranke Frank und Schöngeist und der hauseigene bewusstseinserweiternde Stoff. Zum anderen gibt es Erzählungen über Dinge die man in seiner Abwesenheit nicht wahrnehmen konnte. Ein Club in Dubai, eine Stiefkind, neue chemische Drogen auf dem Markt die ernsthafte Konkurrenz darstellen und und und.
All das kombiniert Lommbock in unfassbar komischen Improsequenzen, coolen Sprüchen und verschrobenen Situationen, die zwar mitunter in zu schneller Abfolge abgehandelt werden, es jedoch schaffen für sich selbst zu stehen. Und spätestens wenn Kai darüber anfängt zu resümieren, dass die Zeit im Wandel ist anhand des Beispiels, dass Jugendliche nicht auf die Love-Parade gehen, sondern nach Syrien fliegen gibt uns das ein Stück Heimat zurück. Wer auch schon mit Lammbock nichts anfangen konnte, sollte es damit also direkt bleiben lassen. Alle Anderen erwartet ein flotter Spaß, der seinem Vorgänger absolut das Wasser reichen kann. Und wer weiß, vielleicht trifft man sich in 16 Jahren nochmal zu einem Abschiedsjoint.