Peter Jackson hat das Indiekino in Neuseeland in Form eines blutig schleimigen Aliensplatterhybrides begründet, indem er 1987 Bad Taste auf die Welt los ließ. Seitdem sind die Inselbewohner eher für ihren verschrobenen Splatter und merkwürdigen Humor bekannt. Mit Mega Time Squad kam vor ein paar Wochen ein Zeitreisefilm auf den Markt, der wieder in die Peter Jackson Fußstapfen tritt.
Nicht weil Mega Time Squad extrem gewalttätig ist, sondern weil er mit einem gefühlten Null-Budget realisiert wurde. Darüber sollte man sich direkt im Vorfeld klar sein, denn wer seine Sehgewohnheiten eher den Multimillionen-Blockbustern angepasst hat, wird kein Zugang finden. Für alle anderen gilt: Mega Time Squad ist einer jener Filme, die genug Zutaten kombinieren, dass Leute durchaus befriedigt den Abspann anschmachten – neuseeländischer Humor, Zeitschleifen, 80er Jahre Synths – aber irgendwie kommt das trotz all dieser exzellenten Zutaten nie über „ganz nett“ hinaus.
In diesem Falle ist es am besten, einfach mit dem Fluss zu gehen und den skurrilen Charme dieser bizarren kleinen, groben, übernatürlichen Krimikomödie ihren magischen Zauber wirken zu lassen und sich nicht zu sehr Sorgen zu machen, dass die Mehrheit von Tim van Dammens‘ absichtlich seltsamem Kinofilm nicht viel Sinn macht. Das Ganze ist ein eher lasches Abenteuer, das sich um einen liebenswerten Verlierer dreht, der lernt, indem er Zeit mit mehreren Versionen von sich selbst verbringt, was im Leben am wichtigsten ist.
Das reicht durchaus für füllende 80 Minuten, hat aber mit einem Film recht wenig zu tun. Dafür tritt das Geschehen zu oft auf der Stelle. Mega Time Squad als engagiertes Fanprojekt daher anzusehen, ist sicherlich die beste Lösung. Sonst geht es schneller zum „Ausschalten“-Knopf der Fernbedienung als einem lieb ist. Eine richtige Wertung entfällt daher.
Wer Lust auf andere neuseeländische Independentunterhaltung hat, dem sei Fresh Meat aus dem Jahr 2012 empfohlen.
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