Wie könnte es nicht passender sein als dass der 13. in unserem Horror-Monat auf einen Freitag landet. Grund genug, um euch nach der letztjährigen Präsentierung des Klassikers von 1980 den zweiten Teil der Freitag der 13.-Reihe, Freitag der 13. Teil II – Jason kehrt zurück, rund um den übernatürlichen Massenmörder Jason Voorhees in den Fokus zu legen. Besser kann eine Slasher-Woche wohl nicht mehr werden, oder?
Ich persönlich muss gestehen, dass ich ein sehr großer Fan der Reihe bin und jedes Jahr meine zwei Anlässe suche, zum Hochsommer und zu den Frights, in die herzerwärmende Atmosphäre des Camps Crystal Lake einzutauchen. So ist es auch dieses Jahr, wo nun endlich Teil 2 meinerseits nachgeholt werden konnte. Dieser hört sich anfangs wie ein Übergangsfilm an, um von der Anfangssituation der Reihe, der mordenden Mutter Mrs. Voorhees, zum kultig-maskierten Jason zu kommen. Doch dem ist nicht so. Freitag der 13. Teil II ist eine ehrenhafte Fortsetzung des Originals, die auch ohne Eishockeymaske den Camp-Flair greifbar macht. Kennern der Reihe sollte zudem bekannt sein, dass Jason hauptsächlich wegen des überschneidenden Releases mit Der Elefantenmensch, von David Lynch, eine neue Maskierung bekam. Andernfalls hätten wir den Machetenschwinger mit Kartoffelsack auf dem Kopf ertragen müssen. Wer weiß, wie lang in diesem Falle der Kult hätte angedauert.
Schon die erste Viertelstunde ist ein Highlight des Filmes, in der auf simple Weise die wichtigsten Inhalte des ersten Teils abgerufen werden. Sogar der beste Jump-Scare der Reihe, nämlich der letzte des ersten Teils, wird mit hoher Dreistigkeit wiederholt. Die Kreativität der Macher scheint sich damit direkt zum Anfang in Luft auszuösen, bis schließlich der erste Kill einschlägt und die Stimmung in die Höhe schießt. Das ist feinste B-Movie-Ware der 80er-Jahre-Slasherkunst.
Atmosphäre steht bei Freitag der 13. Teil II – Jason kehrt zurück an forderster Stelle, die ebenso simpel wie effektiv erzeugt wird. Als vorderstes Beispiel dient hierfür eine Szene am Lagerfeuer, bei der der Mythos um Jason und dem Camp Crystal Lake geradezu spürbar ist. Falls jemand meint, er habe dieses Jahr den Sommer verpasst, hat hier die ultimative Möglichkeit ihn nachzuholen. Erwähnenswert ist im Bezug auf seinen Spaßfaktor noch die Tötungsszene des Rollstuhlfahrers, die, wie mein Freund und Kollege Sean zu sagen pflegte, einer audiovisuellen Perfektion gleicht. In der Freitag der 13.-Reihe gibt es wohl keinen anderen Moment, der vor lauter Lachen mehr zum Weinen bringt. Feinkost!
Empfehlenswert für Halloween, weil der Geist der 80er-Slasher hier greifbare Formen annimmt. Wer das Original der Reihe mag, wird Freitag der 13. Teil II lieben.
Alle Bildrechte obliegen dem Verleih ©Paramount Pictures.