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Mr. Right

von Sean Theumer

Anna Kendrick und Sam Rockwell als ulkiges Pärchen, gibt es bereits seit letzter Woche beim Händler eures Vertrauens. Das Konzept dabei, ist allerdings alles andere als innovativ. Bereits in „Knight and Day“ durfte man Tom Cruise und Cameron Diaz als schlagfertiges Paar verschrobenen Ursprungs sehen, in Kiss & Kill waren es Ashton Kutcher und Katherine Heigl. Eine erfrischende Komponente schafft das Skript von Max Landis allerdings tatsächlich zu integrieren. Die wahre Identität des Killers (in diesem Falle von Sam Rockwell) wird zu keiner Zeit geheim gehalten oder versucht zu vertuschen. Beim Aufeinandertreffen der beiden Charaktere in einem kleinen Supermarkt fragt Martha, was er beruflich macht, worauf er lässig antwortet, dass er für Geld Menschen umbringt.

Die Liebesgeschichte kommt dadurch schnell in die Gänge und klappt so ziemlich jedes stereotypisierte Dialogzeilchen mit einem leichten Charme ab und serviert nebenbei kurze Gewaltausbrüche. Nachdem Paco Cabezas am Anfang die Umstände bei Martha mit Begleitung moderner Pop-Musik erörtert hat, nämlich, dass ihr Freund sie betrogen hat, wird auch Francis Charakter mit einem Wechsel zwischen modernem Pop und klassischem Rock vorgestellt. Das nervt, doch abseits der Musikauswahl ist Mr. Right alles andere als stimmig. Die Komponente, die Killer und Dame verbindet ist so haarsträubend und überzogen, die Gefühlshandlungen teilweise kaum nachvollziehbar und Tim Roth als cooler FBI Agent ist viel zu cool. Mr. Right möchte gerne, dass sich Mann und Frau gleichermaßen wohl fühlen, ganz gleich welche filmische Vorliebe welchem Geschlecht besser gefällt. Eine romantische Liebeskomödie, für zarte Menschen und ein brutaler Actionfilm, für eben jeden, der es etwas heftiger mag. Beide Komponenten möchte man im Finale zusammenfügen, was nur durchschnittlich gelingt. Aber davon darf man sich gerne selbst überraschen lassen.

Als harmloser Spaß mit einigen netten Einfällen, funktioniert Mr. Right zumindest und kann mit einem debilen James Ransone oder einem immer wieder auftauchenden RZA zumindest über die knackige Laufzeit von 90 Minuten den Alltag entschlacken. Dass da jedoch einiges an Potenzial verschenkt wurde ist offensichtlich. Paco Cabezas suhlt sich lieber im risikofreien Durchschnitt, anstatt seine verschrobene Vision einfach auf den Zuschauer loszulassen. Kampfszenen, die keine Kampfszenen sind, weil Francis keine Gewalt mehr ausüben möchte und sich deswegen lieber mit Tanzen verteidigt, Bullet-Time und Kugelverfolgungen bei Slow-Motion, plötzliche Gewaltausbrüche und und und. All das nützt leider nichts, wenn das Pacing nicht stimmt und der Griff in die Klischeekiste tiefer als die Kiste selbst ist.

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Die Bildrechte obliegen dem Verleih ©Universum Film

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