„Drive trifft auf Maniac“, heißt es auf dem Cover des Filmes. Nun, von der Qualität dieser Werke ist sicherlich nicht die Rede.
Auch wenn der begehrte Synthesizer-Neon-Flair recht zweitklassig aufgefangen wird, beginnt der Ausgangspunkt über ein distanziertes Tripel versprechend und gelungen. Sehr viel Wert wird auf die Empathie der Figuren gelegt, die untereinander mit erzwingend starken Kontrasten verteilt wird. Plötzlich wird dies jedoch komplett fallen gelassen und das Geschehen wird auf die Charaktere der zwei Männer reduziert, die in den tatsächlichen, thematisch weitentfernten Plot überleiten. Von dort an, wo sich dieses Kriterium endgültig in das Zentrum schiebt, zerplatzt jegliches Gefühl des Skriptes und trasht sich ungewollt qualitativ in die unterste Schublade.
Luc, einer der beiden Hauptcharaktere, schmückt sich mit überzeichneter, draufgängerischer Pose, die den Faden zur Authentizität in vollem Maße verliert. Das schwächste dabei ist, dass der Plot stetig auf diesen -und damit auf die totale Qualitätslosigkeit- verweist. Darüber hinaus treibt sich das Drehbuch auf konfusen und strengst unglaubwürdigen Einflüssen, die auf das letzte Tröpfchen Suspense verzichten und den erhofften Terror knapp um milchstraßenweite verfehlen. So entsteht sicherlich hin und wieder die Frage, ob man die wahren Beweggründe des Taxifahrers verpasst habe oder das Terrorisieren, ebenso seitens der Polizei oder der lächerlich inszenierten Bande von Gangstern, tatsächlich zum willkürlichen Selbstzweck dient. Die Antwort, hinsichtlich des Taxifahrers, liefert schließlich ein Hundertachtziggrad-Twist, bei dessen Umdrehung wohlmöglich sehr viel Hilfe und Anschub benötigt wurde. Überraschender Weise tritt dort der erste Funken eines künstlerischen Wertes auf, der auf höchster Oberfläche versucht gesellschaftliche Problematiken zu verarbeiten. „Gelungen“ wird so etwas trotzdem nicht genannt.
„Night Fare“ verschenkt keine Chancen, denn diese besitzt er von Anfang an nicht. Die Thematisierung des Beginnes, nämlich die Beziehung der drei Freunde, entpuppt sich als hohles Alibi für einen außerthematischen Plot, der mit Dialogen und Charakteren unterster Würde gestreckt wurde – da mag sonst so viel Pseudoflair verwendet worden sein.
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