Die dritte Kerze wird angezündet, während sich vielleicht wieder eine Schneefront über Deutschland hermacht. Uns stört das jedoch nicht! Wir machen es uns mit Kakao und Plätzchen auf der Couch gemütlich und verbringen den dritten Advent mit Tim Burton, der hier jedoch nicht auf dem Regiestuhl saß, sondern das Zepter an Henry Selick übergeben hat. In geselliger Atmosphäre stellen wir uns dem Nightmare before Christmas.
Ich tue mich, bezüglich der zeitlichen Kalkulation mit Nightmare before Christmas immer etwas schwer. Zum Einen thematisiert das schaurige Musical deutlich das Thema Weihnachten, denn der Zauber dieser Zeit soll endlich Platz in den düsteren Straßen von Halloweentown finden, doch auch an Halloween ist diese Geschichte passend, denn sinistre Gestalten lassen sich zuhauf im Gewusel der Einwohner finden.
Die Magie wird dem Zuschauer schnell näher gebracht, denn direkt nachdem uns ein Erzähler die Umstände mit einem „Es war einmal“ erzählt hat, öffnet sich der Vorhang und alle Charaktere singen zusammen This is Halloween. Zu diesem Zeitpunkt verschmelzen die umwerfende Stop-Motion-Technik, die melodischen Kompositionen und umwerfenden Texte von Denny Elfman und der sarkastisch-schwarzhumorige Witz zu einem Film dessen Atmosphäre und die Gefühle, die er transportiert, sich schwer beschreiben lassen. Tim Burton ist nun mal er selbst und scheut sich nicht in einem Musical auch düstere Themen anzusprechen und kontrastiert die Gefühlswelt eines jeden Individuums mit unterschiedlichen Schauplätzen.
Halloweentown, der Ort des Schreckens und der Angst indem sich verzerrte Fratzen, Monster und Geister tummeln, die katatonisch durch die finsteren Gassen schlendern und im Glanze des Mondlichtes ein vollendetes Leben führen. Auf der Gegenseite gibt es Christmastown, ein Ort des Friedens und der Freude. Diese Freude soll die finsteren Herzen erwärmen und erwärmt letztendlich auch das Unsere. Nightmare before Christmas ist ein zeitloser Klassiker, nicht nur aufgrund seiner morbiden Atmosphäre und den unverwechselbaren Songs. Zwischen Schmerz, ein Leben nach dem Tod und einer Entführung des Weihnachtsmannes steckt eine zuckersüße Liebesgeschichte, die uns ganz verzaubert auf Weihnachten, dem Fest der Liebe einstimmt.
Die einzige Frage, die nach der Betrachtung noch im Raum steht ist, an welche Zielgruppe sich Nightmare before Christmas richtet, denn obwohl er als Kinderfilm vermarktet wird, werden die Kleinsten mit dieser Geschichte nichts anfangen können. Alle anderen erwartet ein traumhaftes Grusical, das für jede Menge Ohrwürmer in den Folgetagen sorgen wird. Und wer dann immer noch nicht in Geschenkestimmung ist, ist selbst Schuld!
Alle Bildrechte obliegen dem Verleih ©Disney.
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[…] ist bekannt für seine schaurig-verspielten Stop Motion Filme. Sein Debütfilm The Nightmare Before Christmas wird bis heute noch als knallbunter Feiertagshybrid gefeiert. Sein darauffolgender Film James und […]