Antonio Banderas spielte in The Expendables 3 zwar den sabbeligen Galgo, konnte uns jedoch nach Jahren der Abstinenz wieder überzeugen, dass er ein Actionheld ist. Liest man die Storyline von Security könnte man meinen, eine echte Reinkarnation von John McClaine zu Gesicht zu bekommen. Ein Mann beschützt ein junges Mädchen in einem Kaufhaus gegen bewaffnete Bad Guys mit seinem Leben.
Das gibt auf jeden Fall genug Stoff für einen straighten 90 Minüter her, doch leider entscheidet sich Regisseur Alain Desrochers für einen sehr kontraproduktiven Inszenierungsweg. Security ist mit einem stattlichem Budget von 15 Millionen Dollar ausgestattet, was ungefähr dem Dreifachen Budget von The Raid 2 entspricht. Doch leider kommt weder Look noch Inszenierung des Filmes je über gehobenes TV-Niveau herüber. Zum Einen wirken Blue-Colorgrading und Überbelichtung weniger professionell und die Umsetzung der Geschichte wirkt auf einen komforme Laufzeit gestreckt. Natürlich hätte man mit kurzer Exposition einen dreckigen Überlebenskampf zeigen können, doch auch der Humor soll omnipräsent sein.
Statt Stirb Langsam im Kaufhaus bekommen wir Kevin allein im Laden. Eddie, der nach Suspendierung vom Armee Dienst nun einen Aushilfsjob als Sicherheitsmann bekommt, hat nämlich noch junge Kollegen, die mit ihm die Nachtschicht bestreiten. Diese haben jedoch keine Lust sich auf Direktkonfrontation zu begeben und fangen an, mit Eddie perfide Fallen aufzustellen. Das soll nicht heißen, dass es keine knallharten Kämpfe in Security gibt, im Gegenteil. Gerade wenn es in Richtung Ende geht kommen einige druckvoll gefilmte Fights zustande, in denen handgemachtes Blut spritzt und ein dynamisches Editing für angenehme Kinetik sorgt. Dazwischen bekommt man nur leider nichts geboten außer ein hysterisch schreiendes (und grottenschlecht spielendes) Kind, Dialoge über Überleben und Gerechtigkeit und die Erinnerung an Eddies Vaterfigur. Er selbst ist Vater und sieht sich nun in einer familiären Beschützerrolle.
Inmitten dieses Troubels grinst und schreit sich Ben Kingsley als Bösewicht, der so unspektakulär abdankt, dass man sich fast schon fragt, wieso man sich das alles ansehen musste. Friede, Freude, Eierkuchen heißt es dann nach langatmigen 88 Minuten endlich Ausmachen. Es gab ein Menge Potenzial in Security, das so gut wie gar nicht genutzt wurde. Am Ende bleiben außer ein paar netten und harten Fights nur Ernüchterung und Erinnerungen an ein nerviges Kind im Kopf. Schade, denn wenn Toni Schellen verteilt, knallt es ordentlich. Der Mann hat bessere Filme verdient!