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Terrifier 3

von Sean Theumer

Terrifier 3 führt uns erneut in die düstere Welt von Art dem Clown, jener makabren Figur, die in den letzten Jahren einen regelrechten Kultstatus im Horrorgenre erreicht hat. Regisseur Damien Leone hat sich, wie schon in den ersten beiden Filmen, einer außergewöhnlich handwerklichen und kompromisslosen Umsetzung verschrieben. Diesmal wirkt seine Vision sogar jedoch noch komödiantischer, düsterer und blutiger, was für Freunde des Slasher- und Gore-Genres einen klaren Mehrwert darstellt. Während die Handlung und Charakterzeichnung vielleicht eher spärlich ausfallen, brilliert der Film in seinen ungeschönten, expliziten Effekten – einem faszinierenden Beispiel für das Potenzial praktischer Effekte für die selbst Tom Savini seinen Tribut mit einem Cameo zollt.

Von Anfang an macht Terrifier 3 keinen Hehl daraus, dass die praktischen Effekte das absolute Highlight des Films sind. Leone und sein Team verstehen es meisterhaft, die physische Realität von Gewalt und Schmerz auf die Leinwand zu bringen und dies ohne digitale Nachbearbeitung oder übermäßige CGI-Untermalung. Dies ist vor allem in einer Zeit, in der viele Produktionen auf computergenerierte Effekte setzen, bemerkenswert, da es den Zuschauer regelrecht in den Film zieht und eine fast physische Reaktion auslöst. Das Ergebnis ist eine Vielzahl an Szenen, die brutal und erschreckend echt wirken. Dabei wird kein Detail ausgelassen: jeder Schnitt, jeder Blutstropfen und jede Verletzung sind mit einer derartigen Präzision und Hingabe gestaltet, dass das Ergebnis für den Zuschauer nicht nur verstörend, sondern auch faszinierend wirkt. Leone zieht dabei eine Linie zu den 80er-Jahre-Horrorfilmen, in denen handwerklich erzeugter Gore nicht nur Unterhaltung, sondern ein Statement war. Besonders hervorzuheben ist die Arbeit mit Latex, Kunstblut und organischen Materialien, die hier so meisterhaft eingesetzt werden, dass es teilweise schwerfällt, zwischen Film und Realität zu unterscheiden.

Art der Clown bleibt trotz der intensiven Brutalität ein Charakter, der durch eine gewisse groteske Theatralik besticht. Seine Bewegungen und Handlungen sind oftmals so überspitzt, dass sich ein schwarzhumoristisches Element einschleicht. Dass Terrifier 3 da in seiner physischen Comedy und Mimiken und Gestiegen so gut funktioniert, dass ein Double Feature mit Schöne Bescherung absolut denkbar ist, war so keinesfalls zu erwarten. Gerade eine Szene in der sich Art als Riesenfan des Weihnachtsmanns entpuppt und sein Idol trifft könnte aus besten Chevy Chase Zeiten stammen. Der Humor mag makaber und geschmacklos sein, aber er ist so geschickt in den Kontext integriert, dass er nie das Gefühl des Horrors mildert – im Gegenteil, er verstärkt die absurde Unbarmherzigkeit, die von Art dem Clown ausgeht. Und die Liebe zum Genre steckt im Detail, wenn Texas Chainsaw Massacre zitiert wird, mit Split Dioptern gearbeitet wird und und und.

Terrifier 3 bietet zwar eine lose Erzählstruktur, in der Art dem Clown seine blutige Spur hinterlässt, jedoch bleibt die Story insgesamt rudimentär. Die Charaktere sind klar zweitrangig, oft kaum mehr als Mittel zum Zweck, um die nächste spektakuläre Effektszene einzuleiten.Für das Publikum, das die vorangegangenen Terrifier-Filme geschätzt hat, dürfte dies jedoch kaum ein Problem darstellen. Denn Leone hat bereits in den vorherigen Teilen gezeigt, dass seine Filme weniger über die Geschichte und mehr über das Erlebnis funktionieren. Terrifier 3 ist eine Art Achterbahnfahrt, eine immersive Erfahrung für diejenigen, die sich auf diese Art von Kino einlassen können und wollen. Und diesmal ist wirklich keine Altersklasse sicher, was das stimmungsvolle Opening direkt klar macht!

Damien Leone beweist hier einmal mehr sein Talent als Handwerker des Horrors und liefert einen Film, der visuell verstört, handwerklich fasziniert und als Gesamterlebnis verstörend wirkt. Die Stärke des Films liegt dabei eindeutig in der kompromisslosen, fast schon respektlosen Darstellung von Gewalt, die mit einer Hingabe zum Detail inszeniert wurde, wie sie heutzutage selten zu finden ist. Sein Weihnachtssetting nutzt der Film im übrigen so atmosphärisch, dass aus Terrifier 3 ein echter Saisonklassiker entstehen kann! Ein Fest der Extreme. In seiner ungeschönten Darbietung von Gore und in der meisterhaften Handhabung praktischer Effekte verdient Terrifier 3 seine Anerkennung – und für den, der sich darauf einlässt, sogar eine gewisse Faszination. Nur bitte nicht zu viel erwarten!

Die Bildrechte obliegen dem Verleih ©Tiberius Film

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1 comment

The Mean One | Inglourious Filmgeeks 13. November 2024 - 8:22

[…] weihnachtet so langsam und Terrifier 3 läuft immer noch in den Kinos und sorgt für Spaß und Würgereiz. Was das alles mit The Mean One […]

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