Drei Jahre nachdem Joe Dante mit Piranhas nicht nur sein Debüt ablieferte, sondern auch einen Klassiker des Tierhorrors erschuf, legt er mit The Howling direkt einen weiteren Tierhorrorfilm nach. In Fankreisen genießt auch dieser Film einen angenehmen Kultstatus und ist in Deutschland schwer zu bekommen. Die Blu-ray ist mittlerweile rar und kaum für weniger als 20€ gebraucht erhältlich. Für einen HD-Release sollte man hier auf die UK-Variante von Studiocanal zurückgreifen.
Aber zum Film. Die Nachrichtensprecherin Karen wird von einem Serienkiller terrorisiert, der jedoch bei einem Mordversuch an ihr erschossen wird. Dieser Vorfall traumatisiert Karen jedoch so sehr, dass sie ihrer Arbeit vorerst nicht nachgehen kann. Ihr Arzt schickt sie zur Therapie in eine abgelegene Kommune. Als sie nachts merkwürdige Geräusche hört stellt das nur den Anfang von einer Serie von Schrecken dar.
Filmhistorisch angesiedelt im Jahre 1981 erschien The Howling in gleichen Jahr wie American Werwolf in London. Einem Jahr in dem mit John Landis Film einer der großen Werwolfklassiker das Licht der Leinwände erblickte. Daher darf man einen direkten Vergleich anstellen. Und da ist The Howling natürlich ein ganzes Stück hinten. Zwar sorgt er mit seiner Serienkillergeschichte und seinem bissigen Medienkommentar für viel Abwechslung, doch das ist gleichzeitig aus sein größtes Problem.
Es dauert ewig bis hier endlich richtiger Drive aufkommt. Lange Zeit passiert wirklich nichts. Sobald Karen in die Kommune kommt und die Bewohner kennenlernt, lässt sich erahnen, dass in der vermeintlich friedlichen Gemeinschaft nichts ist wie es scheint. Auch die Geräusche bei Nacht sorgen nicht mehr für Schrecken. Warum? Weil auch in den Trailern in den 80ern bereits vorausgenommen wurde, dass es sich hier um eine Werwolf-Gemeinschaft handelt. Und es dauert geschlagene 60 Minuten bis das erste Mal eine dieser Bestien zu sehen ist.
Ab dann darf The Howling aber ordentlich mit seinen Reizen protzen. Die Effekte sind umwerfend. Die praktischen Verwandlungen haben alles was das Herz begehrt. Verformung der Extremitäten, Deformierung von Gesichtsmuskalator, Nägel die aus der Haut wachsen und und und. In Puncto Kostüm und Gore haut der Film auch heute noch ordentlich auf die Kacke. Überraschungen und Wendungen bleiben da auf der Strecke und das Ende ist etwas zu sehr aus heiterem Himmel entstanden aber was solls.
Es bleibt ein, wenn er endlich Fahrt aufgenommen hat, unterhaltsamer Horrorfilm mit tollen Effekten, der heute (und vielleicht auch schon damals) keine Überraschungen zu bieten hat. Aber wer auf ein 80er Double Feature Lust hast mit dem Thema Werwölfe, darf die beiden Beträge von 1981 gerne nehmen. Wenn auch vielleicht The Howling zu Beginn angesehen werden sollte.
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