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The Inhabitant

von Sean Theumer

The Inhabitant lief im Programm des diesjährigen Fantasy Filmfest unter der Flagge von Capelight Pictures. Gestern wurde der Film bereits auf DVD und Blu-Ray veröffentlicht. Der Rücken der Veröffentlichung wird von dem Spruch verziert „Der Exorzist trifft auf Dont Breathe“, was die Erwartungshaltung steigern könnte. Während Der Exorzist völlig zurecht ein Klassiker ist, zeigte Fede Alvarez mit Dont Breathe wie spannendes Terrorkino im Mainstream funktionieren kann. Inwiefern schafft es The Inhabitant da mitzuhalten?

Natürlich, anreizende Zitate sind mittlerweile auf jeder Horror-Veröffentlichung im Heimsektor um ordentlich den Appetit anzuregen und auch The Inhabitant ist weit weg von der Qualität der beiden genannten Filme. Doch vorallem hat er mit beiden kaum etwas zu tun. Ja, hier brechen drei Frauen in ein Haus ein und auch ein Exorzismus ist Tatgegenstand der Handlung. Aber ansonsten ist das Werk von Guilliermo Amoedo ein Mash-Up aus verschiedenen Horrormotiven und trotz der verhaltenen Kritik auf diversen Internetseiten, sowie Stimmen vom Fantasy-Filmfest gar nicht so übel.

Dabei versteht sich die Angelegenheit sicher nicht als verstörende, zeitlose Filmbombe, aber als leicht zu goutierendes Häppchen wird der Film seine Fanbasis definitiv finden. Als Motive werden dabei Haunted House, Bessessenheit-Grusel, Mystery und Thriller wild vermischt, was sich als deutlich zu ambitioniert herausstellt. The Inhabitant hat ein angenehme Spielfilmlänge von 93 Minuten, wobei kaum ein echter Fokus auf alle Genres übrig bleibt. Zumal der Exorzismus ohnehin einen Großteil der Laufzeit einnimmt, stellt sich die Aufgeblasenheit als kontraproduktiv heraus.

The Inhabitant

Der Film sieht hochwertig aus, hat überraschend gute Darsteller und eine tolles Sound-Design, doch was dem Geschehen beinahe das Genick bricht, ist das Drehbuch. Das besteht aus bekannten Versatzstücken, doch wirkt als Ganzes enorm konstruiert. Die Wendungen und Haken die während der Laufzeit geschlagen werden, hat man zum Einen in vielen anderen Filmen gesehen und zum Anderen geben sie keinen richtigen Kick. Es scheint fast so als wolle Amoedo dem Zuschauer sekündlich ein Spiegel ins Gesicht halten, um ihm zu zeigen, dass die Handlung einen anderen Verlauf nimmt als erwartet.

Dabei stellt sich das zumindest für diesen geltenden Moment als recht clever heraus, doch sorgt dafür, dass The Inhabitant direkt danach wieder in bekanntes Fahrwasser abdriftet. Eine zielgerichtetere Inszenierung wäre hier deutlich von Vorteil gewesen, denn ohne ständiges Aufhalten an diversen Charakterhintergründen, sondern auf Spannung (von der gibt es nämlich insgesamt zu wenig) wäre das Gesamtergebnis deutlich spaßiger geworden. Da hilft auch das überladene laute Finale leider nicht.

Betrachtet man The Inhabitant als Experiment und anspruchslosen Horrorfilm, macht er trotz seiner Schwächen und Ambitionen Spaß, da er Spannung ohne übliche Schockmuster bietet und durch Darsteller und Sound-Design, sowie seiner Kameraarbeit weitaus qualitativer ist als der übliche Direct to DVD Schund. Auch mit The Stranger übernahm sich Guillermo Amoedo bereits. Doch es wäre gespannt zu sehen, was er mit einer konsequenteren Regie alles machen kann!

Empfehlenswert für Halloween weil: Sicher, hier gibt es nichts frisches. Und The Inhabitant ist weitaus nicht so clever und überraschend wie er es vorgibt zu sein. Aber immerhin gibt es spannende hochwertige Unterhaltung für einen entspannten Abend. Das hätte weitaus schlimmer kommen können!

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Die Bildrechte obliegen dem Verleih ©Capelight Pictures

 

 

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