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The Mean One

von Sean Theumer

Es weihnachtet so langsam und Terrifier 3 läuft immer noch in den Kinos und sorgt für Spaß und Würgereiz. Was das alles mit The Mean One zu tun hat? Naja, David Howard Thornton, den ihr als diabolischen Clown Art gut kennt, spielt hier einen mordenden Grinch, der komplett ausrastet, wenn in seiner Umgebung auch nur der geringste Anflug an weihnachtlicher Stimmung herrscht. Also eigentlich ein gefundenes Fressen oder?

Nun ja, die Ausgangslage bei The Mean One ist eine komplett andere, denn wo in Terrifier mittlerweile wirklich viel Qualität drin steckt, sorgt hier astreiner Dilettantismus für blankes positives Entsetzen. Und es ist unglaublich, dass der Film in dieser Form den Weg in die weltweiten Regale finden konnte und nun der empfehlenswerteste Partyfilm der letzten Zeit geworden ist. Im Ernst, formal ist das hier alles eine komplette Katastrophe.

Schauspieler, die mit ihrer Talentlosigkeit jeden dritten Statisten aus ARD-Telenovelas in Grund und Boden spielen, eine wilde Mixtur aus kostenlosem Stock-Footage vorweihnachtlicher amerikanischer Dörfer bis zu einem Color-Grading aus der Hölle voller Weichzeichner und einem Glow von dem selbst Wong Kar Wai beeindruckt wäre. Das Budget dürfte irgendwo zwischen 1.000$ und 10.000$ Dollar liegen, wovon ein Großteil in das Kostüm und die Gore-Effekte gewandert ist. Das ist dann so hemmungslos übertrieben mit angemalten Wischmopsen die menschliche Köpfe die zertreten werden darstellen sollen, CGI Bluteffekte die am linken Rand eingefügt wurden, obwohl sie in der Mitte des Bildes gebraucht wären und klaffende Wunden die himmlisch ausbluten dürfen.

Das wird allerdings in einem hyperaktiven Editing ohne Kontinuität aneinander montiert, dass man sich zwischenzeitlich fragt wo es mit The Mean One hingehen soll. Eine Bürgermeister-Verschwörung, dem Entledigen von kindlich geprägten Traumata und dem Geist des Festes der Liebe, alles wird in 90 Minuten gepackt, was die Spitze des Eisberges bildet. Denn auch eine Trainingsmontage von Nahkampf, über Weihnachtskugel-Granaten, Schrotflinten die wie Candy Canes aussehen soll den Showdown zwischen Cindy und dem „Fiesling“ einleiten.

Werte Freunde des schlechten Geschmacks, hier wartet ein Magnum Opus auf euch. Die Sorte Film die so unfassbar beschissen ist, dass man nicht anders kann, als sie zu mögen. Ein Fiebertraum der aller geilsten Sorte und eine Empfehlung für alle die nicht glauben können, was in diesem kleinen feinen Text steht. Angucken auf eigene Gefahr. Eine lebensverändernde Seherfahrung!

Regie: Steven LaMorte
Drehbuch: Flip Kobler, Finn Kobler, Steven LaMorte
Produktion: Katie Holly, Evan Horan
Darsteller: David Howard Thornton, Krystle Martin, Chase Mullins
Bildgestaltender Kameramann: Christopher Sheffield
Komponist: Yael Benamour
Altersfreigabe: ab 16
Laufzeit: 93 Minuten
Veröffentlichungsjahr: 2022
Budget: Unbekannt

Die Bildrechte obliegen dem Verleih ©Tiberius Film

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