Ihr wollt eine Bad Taste Party veranstalten? Nicht nur eine Fiesta mit abgeranzten Kommentaren sonderm mit purem Exzess der Körperflüssigkeiten? Nein? Naja zuindest gibt es dafür dann ab Mitte November eine filmische Aushilfe, denn mit The Night of the Virgin erscheint ein Splatterfilm, dessen Ausmaße das moderne Ekelkino noch nicht kennt.
Auf diversen Festivals wurde das Werk von Roberto San Sebastian bereits gezeigt, doch auf dem Hard:Line Festival schlug er so ordentlich ein. En Mann möchte am Silvesterabend seine Unschuld verlieren, doch lediglich eine ältere Frau zeigt Interesse an ihm. Er geht mit in ihre Wohnung, doch von dort an nimmt der Abend eine komplette Kehrtwende.
Nun möchte ich direkt eine Warnung an zartbesaitete Leser mit schwachem Magen aussprechen. The Night of the Virgin ist ein Ekelpacket von Film und kennt wirklich keine Tabus. Sei es das explizite Darstellen von nackten Genitalien, die horrenden Mengen von Kotze, Blut und Scheiße oder abnormale Gewalteinlagen. Roberto San Sebastian reizt dabei jedoch nicht nur das Toleranzniveau gnadenlos aus, sondern fordert zusätzlich das Sitzfleisch.
Es ist offensichtlich, dass einige Szenen unerträglich ausgedehnt sind. Auf 118 Minuten könnte man problemlos mehr als eine halbe Stunde herausschneiden, ohne dass ein Verlust auffallen würde. Doch das gehört zu dieser Seherfahrung dazu, denn The Night of the Virgin visiert gezielt jedes Extrema an. Nico mit Pferdegebiss riecht nicht nur an fremden Flüssigkeiten, er tastet sich direkt mit der Zunge heran und wenn plötzlich auf Fotoalben ejakuliert wird, Periodenblut in antiken Schüsseln aufbewahrt wird, hunderte Kakerlaken auf dem Fußboden herumkrabbeln, ist die Kacke richtig am dampfen.
Und mit dieser saftigen Beschreibung wurde noch nicht mal auf eine Sekunde des halbstündigen Finales eingegangen. Dort wird The Night of the Virgin in seinem asozialen Charakter nämlich vollends zur oben beschriebenen Fiesta, in der mit einer fast zehnminütigen Rektalgeburt Kinogeschichte geschrieben wird. Und mehr soll jetzt auch nicht mehr verraten werden, um den Spaß nicht schon direkt zu versauen. Doch zu eurer eigenen Sicherheit sollte euch bewusst sein auf was ihr euch einlasst. Einem abnormal ekelhaften, überlangen und überbrutalen Splatterfilm, der auf abartige Art und Weise monströsen Spaß bringt.
Empfehlenswert für Halloween weil: euch die Exzesse der Kostümnacht hier direkt auf karikierte Weise nähergebracht werden. Das ist sicherlich scheußlich anzusehen aber bringt auch gleichzeitig richtig Stimmung in die Bude.