They look like people ist ein Film der quasi mit Zero-Budget entstanden ist. Perry Blackshear, der hiermit sein Regiedebüt ablieferte, hat hier eben nicht nur die Regie geführt, sondern auch gleichzeitig noch für Kamera, Schnitt, Drehbuch, Producing und Production Design gesorgt. Kann ein Film mit dieser Prämisse und diesem Budget funktionieren?
Dazu sollte man sich die Frage stellen ob man als Zuschauer damit leben kann, nichts zu sehen. Wyatt hat das Gefühl, dass sich alle Menschen um ihn herum getarnt haben und in Wirklich böse, nicht irdische Kreaturen sind. Als er Hinweise bekommt, dass ein Krieg der Wesen gegen die Menschheit anbricht, steht er zwischen den Welten. Das klingt zugegebenermaßen hanebüchen und bescheuert bis zum geht nicht mehr, aber funktioniert in seinem bedingten Rahmen dennoch.
Der erste Shot des Filmes gibt dabei eine Richtung an, die sich im weiteren Verlauf der kurzen 79 Minuten jedoch nur gelegentlich durchzieht. Wyatt liegt nachts auf wach in seinem Bett. Er beobachtet seine Frau. Diese Einstellung steht problemlos 15 Sekunden länger als sie müsste und doch passiert nichts. Es ist das Unbehagen, welches uns plagt. Danach nimmt Blackshear sich immer wieder Zeit um die Situationen zwischen den beiden Freunden zu vertiefen, doch kommt da leider nicht über Küchenpsychologie hinaus. Das ist wirklich schade, denn für seine Mittel sieht They Look like people souverän aus, ist glaubwürdig gespielt und drückt mit seinem Sound-Design in den Sessel.
In seinen Albtraum-Sequenzen jagt das Treiben nämlich eine Heidenangst ein und sorgt für ungemütliche Stimmung. Wer den vor zwei Jahren in Deutschland erschienenen It comes at Night gesehen hat, weiß wie effektiv Albträume und Visionen in der Inszenierung wirken können. Das soll jedoch nicht davon ablenken, dass They Look like people im Kern ein Drama bzw. Psychogramm bleibt. In seinem Klimax verliert er seine Subtilität beinahe völlig aus den Augen. Glücklicherweise kratzt er die Kurve und endet im perfekten Zeitpunkt.
Ein ganz großer Wurf ist dem sympathischen Projekt nicht gelungen, aber wer eine Mischung aus intensiven Psychogramm mit Klischeezügen und gruseligen, atonalen Horroranleihen verdauen kann, wird hier vielleicht fündig. Eine Grundsympathie für Hardcore-Indiefilme sollte man jedoch mitbringen.