Der Film
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Am 20.08 brachte Capelight Ghostland neben einer üblichen DVD und Bluray auch in einem Steel- und Mediabook in die Kaufhäuser. Wir haben uns für euch das Mediabook und natürlich auch den Film angesehen.
Pascal Laugier erlangte internationale Bekanntheit durch seinen hammerharten französischen Terrorfilm „Martyrs“, der die Gemüter spaltete und auch die FSK nicht sonderlich erfreute. Unter Otto-Normal-Zuschauern als sadistischer Regisseur verschmäht, mauserte er sich unter Genrefans zum Geheimtipp für tolle Genrekost hervor. Sein englischsprachiges Debüt The Tall Man war ein vertwisteter Mysterythriller ohne gängige Konvention und auch Ghostland, der ebenfalls englischsprachig ist, tut seiner Filmografie keinen Abbruch.
Ja, man braucht nicht immer Innovationen im Horrorgenre. Manchmal schmeckt der hausgemachte Eintopf einfach jedes Mal so grandios und benötigt keine ausgeklügelten neuen Zutaten. Die Synopsis von Ghostland liest sich wie gefühlt jeder dritte Horrorfilm aus dem Kino und dem DVD-Sektor und doch gelingt Laugier das, woran viele Regisseure scheitern. Sein Gemisch aus knallharter Home Invasion, Familiendrama, Spukhaus-Grusel und beinhartem Terrorfilm zieht sein Tempo über 90 Minuten auf Anschlag, vermag es den Zuschauer zu überraschen und hat richtig gute Darsteller an Bord.
Statt ruppig zwischen seinen Subgenre hin und her zu springen verient er Ghostland zu einem flüssigen Reißer, der seine Schocks gezielt auf den Zuschauer loslässt und oft aus dem Hinterhalt zuschlägt, in seiner unvermeidbaren Eskalation serviert er blutigen Überlebenskampf (Capelight ging in die Berufung um Ghostland mit einer FSK 16 ins Kino zu bringen und es ist durchaus erstaunlich, dass das funktioniert hat). Auch wenn das Ende fröhlicher ist, als man es vom Regisseur gewöhnt ist, blickt man mit fettem Grinsen in den Abspann. Nicht die Totaloffenbarung aber äußerst knackiges, rasantes und böses Horrorkino! Wenn auch sehr unkreativ.