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Vampire in Brooklyn

von Robin Längert

Mitte der Neunzigerjahre schloss sich Eddie Mutphy mit Horrorlegende Wes Craven zusammen, um einen Vampirfilm mit einer Weltmetropole als Kulisse zu drehen. Ein interessanter Mix, dessen Potenzial einiges zu bieten hat.

Der gräfliche Vampir Maximilian (Eddie Muprhy) landet im New York der Gegenwart, wo er die Halbvampirin Rita (Angela Bassett) sucht. Gemeinsam mit seinem Ghul Julius macht er sich auf die Sache nach der Frau, die für ihn die ideale Lebensgefährtin darstellt, um die aussterbendr Existenz der Vampire zu retten. Rita selbst ist mittlerweile Polizistin – und weiß nichts von ihrer finsteren Blutlinie.

Auf dem ersten Blick zeigt sich Vampire in Brooklyn als der ultimative Neunzigerjahrefilm. Und tatsächlich bietet die Horror-Komödie eine äußerst verführerische Atmosphäre, wenn das New York vor Millenniumwechsel bei dauerhafter Nacht inszeniert wird. Das ist vor allem Dank den stilsicheren Bildern von Kamermann Mark Irwin möglich, der wiederholt mit Craven, aber auch mehrfach mit David Cronenberg zusammengearbeitet hat. Auf den Markenstempel des Regisseurs kann jedoch nur halb vertraut werden. Dafür ist zu sehr der Kompromiss zwischen seinem Verständnis von Horror und Eddie Murphys Art von Humor. Das alles fühlt sich zwar nicht beißend an, ist jedoch in gewisser Weise heruntergespielt, wodurch der Humor eher nüchtern bleibt und der Horror beinahe zierlich.

Somit ist es vor allem die erste Hälfte des Filmes, die insgesamt sehr zurückhaltend wirkt mit all ihren Genreausübungen. Erst ab der zweiten Hälfte findet die die Horror-Komödie ihren humorvollen Ton und punktet sogar mit einigen sehr gelungenen, lustigen Szenen. Es ist eben doch ein Eddie Murphy-Film, mit ihm als Hauptdarsteller (und äußert amüsanten Nebendarsteller), Produzent und Storywriter. Cravens Horrorkompetenz wäre in voller Ausübung sicherlich sehr riskant geworden und hätte einiges an Ernsthaftigkeit einbüßen müssen. Doch ein Versuch wäre es immerhin wert gewesen, dem Horror und Grusel eine lockere Leine zu lassen. Damit ist es eher eine Horrorparodie, als eine waschechte Horror-Komödie. Wer sich damit jedoch zufrieden stellen kann, hat sicherlich angenehme, nostalgische 103 Minuten.

Vampire in Brooklyn ist eher ein Kompromissfilm, als ein Hybrid. Craven musste eindeutig den kürzeren ziehen, denn Eddie Murphys Handschrift ist deutlich spürbarer. Mehr Blutrünstigkeit und Gemeinheit hätten dem Film ganz sicher nicht geschadet. Doch man kann sich ganz sicher auch mal mit einem seichteren Vampirfilm zurecht geben.

Empfehlenswert für Halloween, weil das von Vampiren heimgesuchte New York der Neunzigerjahre eine einhüllende, nächtliche Atmosphäre bietet, die mit Eddie Murphy und Angela Bassett in den Hauptrollen bestens besetzt ist. Mehr Komödie, als Horrorfilm, doch dank Wes Cravens Dasein auf dem Regiestuhl keine allzu alberne Lachnummer.

Regie: Wes Craven
Drehbuch: Michael Lucker, Charlie Murphy & Chris Parker
Produktion: Mark Lipsky & Eddie Murphy
Darsteller: Eddie Murphy, Angela Bassett, Kadeem Hardison
Altersfreigabe: ab 16
Laufzeit: 103 Minuten
Verlöffentlichungsjahr: 1995
Budget: 14 Mio. USD
Box Office: 19,8 Mio. USD

Alle Bildrechte obliegen dem Verleih ©Paramount Pictures.

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